US-Schluss: Gut behauptet – Einzelhandelsumsätze stützen

So gewann der US-Leitindex 0,48 Prozent auf 12.141,58 Punkte, schloss damit aber rund 128 Punkte unter dem Tageshoch. Der marktbreite S&P-500-Index rückte um 0,33 Prozent auf 1.339,87 Zähler vor. An der Technologiebörse NASDAQ ging es für den Composite-Index um 0,43 Prozent auf 2.404,40 Zähler aufwärts. Der NASDAQ 100 ging belastet von deutlichen Verlusten bei Yahoo! prozentual unverändert bei 1.924,26 Punkten aus dem Handel.


Der Ölpreis schwankte erneut stark: Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juli kostete zuletzt wieder 136,80 Dollar, nachdem am frühen Abend noch Kurse von 131,66 Dollar gehandelt worden waren. Eine deutlichere Erholung hätten neben den anhaltenden Inflationssorgen auch Managementveränderungen bei Lehman Brothers verhindert. Diese hätten die Schwierigkeiten in der Finanzbranche abermals in den Fokus gerückt, hiess es.


Auf Unternehmensseite war die Übernahmeofferte des belgischen Brauereikonzerns InBev für den «Budweiser«-Hersteller zentrales Thema. 46 Milliarden Dollar ist InBev bereit, für den amerikanischen Konkurrenten Anheuser-Busch zu zahlen. Damit wollen die Belgier zur weltweiten Nummer eins unter den Brauereien aufsteigen. Anheuser Busch-Aktien verteuerten sich um 5,23 Prozent auf 61,40 Dollar.


Der am Mittwochabend bekanntgewordene Vorstoss von InBev war nicht mit dem US-Konzern abgesprochen. Anheuser-Busch kündigte umgehend an, den Vorschlag zu prüfen. Allerdings begannen Politiker bereits, gegen eine solche Fusion mobil zu machen und argumentieren dabei unter anderem, dass dadurch in den USA Arbeitsplätze verloren gingen.


Lehman Brothers gaben nach zeitweisem Rutsch bis auf 21,22 Dollar zuletzt noch 4,42 Prozent auf 22,70 Dollar ab. Die vor Milliardenverlusten stehende US-Investmentbank entzieht ihrer Finanzchefin (CFO) und dem für das operative Geschäft zuständigen Vorstand (COO) ihr Amt. Beide Veränderungen hätten sofortige Wirkung.


Andere Grossbanken präsentierten sich dagegen sehr fest. Aktien der Citigroup gewannen unter den Favoriten im Leitindex 3,54 Prozent auf 19,89 Dollar, JPMorgan verteuerten sich um 2,37 Prozent auf 38,01 Dollar und Bank of America stiegen um 2,05 Prozent auf 29,44 Dollar.


An der Indexspitze gewannen Microsoft 4,13 Prozent auf 28,24 Dollar. Yahoo! brachen dagegen im Auswahlindex NASDAQ 100 um 9,79 Prozent auf 23,59 Dollar ein. Die Gespräche zwischen dem Internetkonzern und dem Softwarekonzern Microsoft sind beendet. Es werde weder eine Übernahme von Yahoo! durch Microsoft geben noch einen Kauf nur des Suchmaschinen-Geschäfts, teilte Yahoo! mit. Einem Pressebericht zufolge steht statt dessen die Ankündigung einer Partnerschaft mit Google bevor. Deren Papiere verbesserten sich um 1,42 Prozent auf 552,95 Dollar.


QUALCOMM kletterten im NASDAQ 100 gar um 5,77 Prozent auf 48,98 Dollar. Der Spezialist für Mobilfunkkommunikation hat seine Gewinnerwartungen für das laufende Quartal und das Gesamtjahr angehoben. UAL sanken indes um 12,60 Prozent auf 6,31 Dollar. Marktteilnehmer befürchten, dass die hohen Treibstoffkosten die Fluggesellschaft näher an die Zahlungsunfähigkeit führen könnten. (awp/mc/gh)

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