US-Schluss: Kleines Kursfeuerwerk zum Jahresauftakt

In den USA hatte sich die Stimmung der Einkaufsmanager im Verarbeitenden Gewerbe im Dezember stärker als erwartet eingetrübt. Insgesamt war das Handelsvolumen Börsianern zufolge am Brückentag zwischen Neujahr und dem Wochenende sehr dünn.


Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) knackte zum Jahresauftakt zum ersten Mal seit Anfang November die Marke von 9.000 Punkten und begann das Jahr mit einem Kurssprung von 2,94 Prozent auf 9.034,69 Zähler. Im Verlauf der Woche hatte der US-Leitindex damit rund sechs Prozent zugelegt. Im abgelaufenen Jahr hatte der Dow-Jones-Index mit einem Minus von fast 34 Prozent den grössten Verlust seit dem Wirtschaftskrisenjahr 1931 verzeichnet. Der marktbreite S&P-500-Index gewann am Freitag 3,16 Prozent auf 931,76 Punkte. An der Nasdaq stieg der Composite-Index um 3,50 Prozent auf 1.632,21 Punkte. Der NASDAQ 100 kletterte um 4,30 Prozent auf 1.263,70 Zähler.


Wie schon vor dem Jahreswechsel stand auch zum Auftakt 2009 die angeschlagene US-Autobranche im Fokus. General Motors (GM) hatte die rsten Notkredite der Regierung in Washington bekommen, was die Aktie mit einem Kurssprung honorierte. Der Titel kletterten um 14,06 Prozent auf 3,65 US-Dollar hoch. Vier Milliarden Dollar seien überwiesen worden, hatte eine Sprecherin des Finanzministeriums. Beim Konkurrenten Chrysler stünden die Verhandlungen kurz vor dem Abschluss. Nach wochenlangen Diskussionen hatte die US-Regierung den Autobauern vor knapp zwei Wochen 17,4 Milliarden Dollar aus dem Rettungstopf für die Finanzbranche zugesagt. Titel des Autobauers Ford gewannen 7,42 Prozent auf 2,46 Dollar.


Titel der Finanzbranche, die 2008 stark unter Druck geraten waren, konnten nur teilweise an der freundlichen Stimmung an den Börsen teilhaben. Aktien der Bank of America stiegen mit einem Plus von 1,78 Prozent auf 14,33 Dollar weitaus weniger als der Gesamtmarkt. Die Bank of America hat die Übernahme ihres Konkurrenten Merrill Lynch abgeschlossen. Damit entsteht der grösste US-Finanzdienstleister. Auch eine zweite Übernahme wurde in trockene Tücher gebracht. Die Grossbank Wells Fargo & wird mit dem Kauf des Konkurrenten Wachovia zur Nummer vier in der US-Bankenbranche. Die Aktien von Wells Fargo gewannen ebenfalls nur unterdurchschnittliche 1,76 Prozent auf 30,00 Dollar.


Die Papiere der Citigroup legten unterdessen 6,41 Prozent auf 7,14 Dollar zu. Citigroup-Chef Vikram Pandit muss auf die üblichen Millionen-Prämien verzichten. Die massive Einschränkung von Bonus-Zahlungen ist eine Bedingung für die Hilfen des amerikanischen Staates.


Aktien von Fluggesellschaften gehörten wegen des fallenden Ölpreises ebenfalls zu den Gewinnern. Die Titel der United-Airlines UAL honorierten den Rückgang mit einem Kurssprung von 7,71 Prozent auf 11,87 Dollar. Die der American-Airlines-Mutter AMR gewannen 4,31 Prozent auf 11,13 Dollar. Delta Air Lines stiegen um 5,85 Prozent auf 12,13 Dollar und die Papiere von Continental Airlines kletterten um 5,98 Prozent auf 19,14 Dollar.


Aktien von Halbleiterherstellern zeigten sich recht unbeeindruckt von den neuen Marktdaten des Halbleiterverbands SIA. Intel stiegen um 3,68 Prozent auf 15,20 Dollar. National Semiconductor gewannen 7,45 Prozent auf 10,82 Dollar. Texas Instruments legten um 3,35 Prozent auf 16,04 Dollar zu. Der weltweite Halbleiter-Absatz fiel den Angaben des Verbands zufolge im November wegen des wirtschaftlichen Rückgangs um fast 10 Prozent. (awp/mc/ps/01)

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