US-Schluss: Knapp 3% Plus – G20-Treffen und Bilanzregeln

Der US-Leitindex stieg um 2,79% auf 7’978,08 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 2,87% auf 834,38 Punkte. An der Technologiebörse NASDAQ stieg der Composite-Index um 3,29% auf 1’602,6 Zähler. Der NASDAQ 100 legte um 3,34% auf 1’294,30 Punkte zu.


Mit einem beispiellosen Kraftakt von 1,1 Billionen US-Dollar stellen die führenden Industriestaaten der Erde (G20) eine weitere Weiche, um die Weltwirtschaft auf den Pfad der Genesung zu bringen. Die Staats- und Regierungschef einigten sich in London auch darauf, die internationale Finanzwirtschaft – nach Jahren exzessiver Gewinne – an die Kandare zu nehmen.


Kurstreiber sei aber vor allem auch der Beschluss der zuständigen US-Organisation FASB gewesen, die Regeln für die Bewertung etwa von faulen Wertpapieren entscheidend zu lockern, sagten Händler. Damit bekommen Banken und Unternehmen in den USA mehr Spielraum bei ihren Bilanzen. Besonders in der Finanzbranche erwarten Experten dadurch deutlich niedrigere Abschreibungen als bisher gefordert waren. So könnten Banken und Unternehmen geringere Verluste ausweisen. Finanzwerte legten denn auch zu. American Express stiegen mit plus 3,74% auf 14,98 USD besonders deutlich. Bank of America gewannen 2,70% auf 7,24 USD. Citigroup legten 2,24% auf 2,74 USD zu.


Auch von Seiten der Konjunktur kamen ermutigende Signale: Der scharfe Auftragsrückgang in der US-Industrie wurde vorläufig gestoppt. Das US-Handelsministerium teilte mit, dass die Industrie im Februar erstmals seit sieben Monaten wieder mehr Aufträge verzeichnete. Der Auftragseingang stieg um 1,8%, während Volkswirte mit einem neuerlichen Rückgang um 1,1% gerechnet hatten. Die Aktien des weltgrössten Baumaschinen-Herstellers Caterpillar stiegen mit plus 8,80% auf 31,54 USD an die Spitze des Dow Jones. Die Titel des Aluminiumherstellers Alcoa folgten mit plus 7,63% auf 8,18 USD auf dem vierten Rang unter den Spitzenreitern.


Die Aktie des Autobauers General Motors (GM) erholten sich von ihrem drastischen Vortageseinbruch und gewann als zweitstärkster Dow-Wert 8,29% auf 2,09 USD. Ford stiegen um 6,20% auf 2,91 USD. Die Verkaufszahlen der US-Autobauer brachen Börsianern zufolge im März weniger stark ein als befürchtet. Dies habe Hoffnungen genährt, dass sich der weltgrösste Automarkt seinem Boden nähert. Zudem heizte der Überlebenskampf der Autobauer GM und Chrysler laut «Wall Street Journal» neue Spekulationen über eine Fusion der beiden Hersteller an. Unterdessen sprach sich der neue Verwaltungsratschef von General Motors, Kent Kresa, im Fall einer unvermeidlichen Insolvenz für eine Aufspaltung des Konzerns aus.


Das US-Abgeordnetenhaus gab im Handelsverlauf erstmals grünes Licht für eine zentrale staatliche Regulierung von Tabakprodukten. Mit 298 zu 112 Stimmen billigte das Parlament in Washington einen Gesetzentwurf, der künftig der zuständigen Bundesaufsichtsbehörde FDA (Food and Drug Administration) Kontrolle über die Tabakwerbung und sogar die Zusammensetzung von Zigaretten gibt, ohne ihr allerdings ein totales Verbot zu erlauben. Anti-Raucher-Gruppen feierten das Votum als einen grossen Sieg. Die Investoren zeigten sich indes unbeeindruckt – die Aktien von Reynolds American legten 1,90% auf 38,08 USD zu, Lorillard kletterten um 1,09% auf 61,88 USD. Altria Group , der Mutterkonzern von Philip Morris fielen indes um 1,17% auf 16,11 USD.


Der weltgrösste Agrar- und Biotechnikkonzern Monsanto verdiente in seinem zweiten Geschäftsquartal weniger als im Vorjahr. Mit Blick auf das Gesamtjahr ist der Konzern zudem weniger optimistisch als die meisten Experten. Die Aktien gaben 0,40% auf 81,41 USD nach. Der Computerkonzern IBM will für die erwartete Übernahme des Konkurrenten Sun Microsystems einem Zeitungsbericht zufolge weniger bezahlen als zunächst geplant. Der Kurs von IBM stieg um 3,29% auf 100,82 USD. Sun legten 2,75% auf 8,22 USD zu. (awp/mc/pg/35)

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