Dennoch hielten sich die Kursabschläge in Grenzen. «Die Arbeitsmarktdaten wurden zwar allgemein mit Enttäuschung aufgenommen», räumte Henry Smith, Leiter der Anlageabteilung beim Vermögensmanager Haverford Trust in Philadelphia, ein. Da der Arbeitsmarkt aber ein nachlaufender Indikator sei, dürfte es keinen überraschen, wenn dieser sich als letzter erholt. Zudem seien die negativen Daten schon zum Teil eingepreist gewesen, ergänzten Börsianer mit Blick auf die unerfreulichen Monatsdaten des Arbeitsmarktdienstleisters ADP, die am Mittwoch publik geworden waren.
Der Dow Jones verlor 0,23 Prozent auf 9.487,67 Zähler, nachdem er im frühen Handel zunächst noch auf bis zu 9.430,46 Punkte gefallen war und sich dann etwas nach oben gearbeitet hatte. Auf Wochensicht bedeutete der Schlussstand ein Minus von 1,84 Prozent. Der marktbreite S&P-500-Index gab am Freitag um 0,45 Prozent auf 1.025,21 Punkte nach. An der Technologiebörse Nasdaq fiel der Composite-Index um 0,46 Prozent auf 2.048,11 Zähler. Für den Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,24 Prozent auf 1.662,49 Punkte nach unten.
Am Ende des US-Leitindex fielen die Papiere von General Electric (GE) um 3,82 Prozent auf 15,36 US-Dollar. Der Mischkonzern hatte sich zu den Spekulationen um seine Film- und Fernsehtochter NBC Universal geäussert. Es gebe Gespräche über Partnerschaften oder einen Börsengang von NBC, sagte GE-Chef Jeffrey Immelt als Antwort auf die Frage von Journalisten, ob GE NBC verkaufen wolle. Kreisen zufolge ist der grösste US-amerikanische Kabelnetzbetreiber Comcast bereit, ein Kaufangebot für NBC vorzulegen. Comcast wolle 51 Prozent der Anteile erwerben, den Rest solle GE halten. Die Papiere des Kabelnetzbetreibers standen 3,55 Prozent im Minus.
Titel von Northrop Grumman aber legten um 0,20 Prozent auf 50,18 Dollar zu. Der US-Rüstungskonzern hat dem Flugzeugbauer Boeing einen milliardenschweren Wartungsauftrag für Tankflugzeuge der US-Luftwaffe abgejagt. Der Auftrag habe einen Wert von 3,8 Milliarden US-Dollar, hatte das US-Verteidigungsministerium am Donnerstagabend mitgeteilt. Boeing-Titel verloren 1,36 Prozent auf 51,40 Dollar. Papiere von Lockheed Martin sanken um 1,62 Prozent auf 75,37 Dollar. Den Analysten von Sanford C. Bernstein zufolge könnte der Rüstungsriese im Zuge seines nächsten Quartalsberichts einen enttäuschenden Gewinnausblick liefern.
CIT kommt derweil nicht aus den Schlagzeilen. Der ums Überleben kämpfende US-Finanzierer hatte seinen Gläubigern am Donnerstagabend (Ortszeit) einen Plan vorgelegt, der CIT unter dem Gläubigerschutz des US-Insolvenzrechts (Chapter 11) wieder in die Gewinnzone führen soll. CIT-Aktien sprangen um 10,38 Prozent auf 1,17 Dollar an.
Unter den Technologogiewerten stiegen die Papiere von First Solar um 4,49 Prozent auf 150,00 Dollar. Der Indexbetreiber Standard & Poor’s hatte am Donnerstag nach Börsenschluss mitgeteilt, dass die Papiere des Solarunternehmens die Titel von Wyeth im S&P-500 ersetzten werden. Die Aktien des Pharmakonzerns sanken um 0,17 Prozent auf 48,18 Dollar.
Apple-Papiere gewannen nach einer Hochstufung durch die UBS auf «Buy» 2,28 Prozent auf 184,88 Dollar. Die Experten verwiesen auf die immer wieder neuen Partnerschaften für den Vertrieb des «iPhones». (awp/mc/ps/29)