US-Schluss: Knapp behauptet

Auslöser hierfür sei die Ratingagentur Standard & Poor’s, die am Tag zuvor den Rating-Ausblick für Grossbritannien von stabil auf negativ gesenkt hatte. Dies habe die Furcht vor einem ähnlichen Schritt für die USA geschürt.


Der US-Leitindex verlor 0,18 Prozent auf 8.277,32 Zähler. Auf Wochensicht gewann das weltweit am meisten beachtete Börsenbarometer 0,10 Prozent. Der marktbreite S&P-500-Index sank um 0,15 Prozent auf 887,00 Zähler. An der Technologiebörse NASDAQ fiel der Composite-Index um 0,19 Prozent auf 1.692,0 Zähler. Für den Auswahlindex NASDAQ 100 ging es um 0,31 Prozent auf 1.363,17 Punkte nach unten.


Der überraschend gute Zwischenbericht von Sears Holdings habe die Kauflust der Investoren bei diesem Titel beflügelt, sagten Händler. Der Einzelhandelsgigant hatte für das erste Quartal einen unerwarteten Gewinn ausgewiesen. Die Aktie sprang um 10,38 Prozent auf 55,40 US-Dollar in die Höhe. Die Titel von McDonald’s stiegen mit plus 2,50 Prozent auf 57,08 Dollar an die Spitze des Dow Jones.


Schlechte Nachrichten für den von der Insolvenz bedrohten Autobauer General Motors (GM) stürzten dessen Aktien in die Tiefe: Der Kurs brach um 25,52 Prozent auf 1,43 Dollar ein, die Titel sackten damit weit abgeschlagen ans Ende des Dow Jones. Die grössten Gläubiger des angeschlagenen US-Autobauers wollen den Sanierungsplan ablehnen, der ihnen eine künftige Beteiligung von zehn Prozent am Unternehmen einräumt. Dies sagte ein Sprecher der Gruppe am Freitag. Eine Ablehnung durch die Gläubiger, bei denen GM mit rund 27 Milliarden US-Dollar (rund 19 Mrd Euro) in der Kreide steht, hätte voraussichtlich eine Insolvenz des Autobauers zur Folge. Die Gläubiger selbst wollten im vergangenen Monat eine 58-prozentige Mehrheitsbeteiligung durchsetzen, die aber von der Obama-Regierung als «unrealistisch» eingestuft wurde. Unterdessen erzielte GM mit den Gewerkschaften eine vorläufige Einigung. Bei ihnen steht GM mit rund 20 Milliarden Dollar für den Gesundheitsfonds der Betriebsrentner in der Pflicht.


Aktien von Autodesk stiegen nach überraschend guten Zahlen um 9,93 Prozent auf 20,70 Dollar. Der Anbieter von Softwarelösungen hatte die Erwartungen der Experten übertroffen.


Im Mittelpunkt des Interesses standen die Aktien von führenden US-Banken. In den Vereinigten Staaten gab es einen neuen Höhepunkt in der Pleitewelle von Regionalbanken: Der Zusammenbruch der Bank United FSB in Florida mit einer Bilanzsumme von rund 12,8 Milliarden Dollar (9,2 Milliarden Euro) ist der bisher grösste Fall im laufenden Jahr – und das bereits 34. Opfer seit Jahresbeginn. Das Spar- und Kreditinstitut sei zum grossen Teil an Finanzinvestoren und ein Management-Team verkauft worden, gab die staatliche Einlagensicherung FDIC bekannt. Aktien der Citigroup und von JPMorgan fielen jeweils etwas mehr als ein Prozent, die Titel der Bank of America gaben um knapp drei Prozent nach.


Ausserdem steht beim schwer angeschlagenen Versicherungskonzern American International Group (AIG) ein Wechsel an der Führungsspitze an. Der zur Sanierung angetretene Konzernchef Edward Liddy hatte seinen Rückzug angekündigt. Der 63-Jährige wird laut Konzernangaben nur noch solange im Amt bleiben, bis ein Nachfolger gefunden ist. Liddy war im vergangenen September kurzfristig als Sanierer eingesprungen. Sein Rücktritt gilt als weiterer Schritt zu einer allmählichen Stabilisierung des einst weltgrössten Versicherungskonzerns. AIG-Aktien sackten dennoch um 5,56 Prozent auf 1,70 Dollar ab.


Die Aktien des Pharma- und Medizintechnikkonzern Johnson & Johnson (J&J) verloren 0,40 Prozent auf 54,77 Dollar. Das Unternehmen will sein Onkologie-Geschäft mit der Übernahme von Cougar Biotechnology stärken. Für den Entwickler von Krebsmedikamenten will J&J 970 Millionen Dollar beziehungsweise 43 Dollar je Aktie zahlen. Cougar-Titel legten um 15,79 Prozent auf 42,82 Dollar zu und notierten damit etwas unterhalb des angebotenen Preises. (awp/mc/ps/28)

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