Das am Abend veröffentlichte Protokoll der mit einer Zinssenkung ausgegangenen Notenbanksitzung vom Oktober gab dem Marktgeschehen keine eindeutigen Impulse.
So legte der Dow Jones um 0,40 Prozent auf 13.010,14 Zähler zu. Er schwankte dabei zwischen einem Tageshoch von 13.105 Punkten und dem tiefsten Stand seit Mitte August bei 12.840 Zählern. Der S&P-500-Index gewann 0,45 Prozent auf 1.439,70 Einheiten. Auch für den marktbreiten Index wurde zwischenzeitlich der tiefste Stand seit drei Monaten registriert. An der NASDAQ ging es für den Composite Index um 0,13 Prozent auf 2.596,81 Zähler nach oben. Der NASDAQ 100 stieg um 0,44 Prozent auf 2.029,94 Punkte.
Zuletzt habe sich bei den Anlegern wohl eine positive Interpretation der gemischten Protokoll-Informationen durchgesetzt, versuchten Marktteilnehmer die Kursgewinne aus dem späten Handel zu erklären. Es werde darauf vertraut, dass die Notenbank geeignete Schritte ergreifen werde, um die Belastungen der Kredit- und Immobilienkrise auf die Gesamtwirtschaft zu begrenzen. Die Entscheidung des geldpolitischen Ausschusses der US-Notenbank für eine Leitzinssenkung auf seiner Oktober-Sitzung war für viele Mitglieder allerdings knapp, wie aus dem Protokoll hervorging.
Grösster Gewinner im Leitindex waren Exxon Mobil mit plus 4,41 Prozent auf 87,82 Dollar. Die UBS hob die Einschätzung für den Ölwert von «Neutral» auf «Buy». Dagegen weitete die Citigroup die aus einer Goldman-Abstufung resultierenden Vortagesverluste um 1,88 Prozent auf 31,40 Dollar.
Hewlett-Packard legten um 0,24 Prozent auf 49,56 US-Dollar zu. Der PC-Hersteller hatte nach einem überraschend gut verlaufenen vierten Quartal einen optimistischen Ausblick auf das begonnene Geschäftsjahr gegeben. Neben den Geschäftszahlen freue sich der Markt auch über das angekündigte Aktienrückkaufprogramm, sagten Händler. Das Unternehmen will für weitere bis zu acht Milliarden Dollar eigene Aktien zurückkaufen. Analysten der Deutschen Bank, Bear Stearns und Needham reagierten mit Kurszielanhebungen für die HP-Aktie.
Nordstrom kletterten um 12,09 Prozent auf 34,21 Dollar. Der Luxuseinzelhändler hatte im dritten Quartal deutlich mehr verdient als von Analysten erwartet. Allerdings blickt das Unternehmen nicht mehr so optimistisch in das laufende Jahresviertel wie zuvor.
Medtronic sprangen um 7,01 Prozent auf 48,42 Dollar an. Der Hersteller von Medizinprodukten hatte im zweiten Quartal zwar weniger verdient als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis lag aber über den Erwartungen der Analysten.
Im NASDAQ 100 verteuerten sich Google um 3,63 Prozent auf 648,54 Dollar. Credit Suisse hatte das Kursziel für die Papiere des Internet-Suchmaschinen-Betreibers von 800 auf 900 Dollar angehoben. Micron Technology rutschten dagegen nach einem negativen Analystenkommentar um 3,51 Prozent auf 8,53 Dollar und zeitweise auf den tiefsten Stand seit Mai 2003. Analyst Atif Malik von Morgan Stanley hat die Papiere des US-Speicherchipherstellers mit «Underweight» gestartet und ein Investment als «totes Geld» bezeichnet.
Auch am Dienstag blieb der Markt zudem nicht von negativen Nachrichten resultierend aus der Subprime-Krise verschont: So hat der Immobilienfinanzierer Freddie Mac im dritten Quartal wegen der Hypothekenkrise einen Verlust von zwei Milliarden US-Dollar erlitten. Die Dividende für das laufende Quartal könnte um 50 Prozent gekürzt werden. Zudem lässt das Unternehmen die Möglichkeiten einer sehr kurzfristigen Kapitalerhöhung prüfen. Freddie Mac-Papiere brachen um 28,69 Prozent auf 26,74 Dollar ein. Die angeschlöagenen Countrywide Financial verloren nach einer Aanalystenabstufung 2,74 Prozent auf 10,28 Dollar.
Target sanken um 4,10 Prozent auf 51,69 Dollar. Der Discount-Einzelhändler hat im dritten Quartal weniger verdient als von Experten erwartet. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen den Rückkauf eigener Aktien für zehn Milliarden Dollar an. (awp/mc/ab)