US-Schluss: Kursgewinne – Berg- und Talfahrt nach Konjunkturdaten

Sie trieben den US-Leitindex Dow Jones bis auf ein Tageshoch von 7.863,63 Punkten bevor Gewinnmitnahmen die Kurse zeitweise auf Talfahrt schickten.


Der US-Leitindex schloss am Ende mit einem Plus von 1,17 Prozent auf 7.749,81 Zähler, nachdem er zeitweise ein Tagestief bei 7.550,06 Punkten erreicht hatte. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,95 Prozent auf 813,88 Zähler. An der Technologiebörse NASDAQ legte der Composite-Index um 0,82 Prozent zu auf 1.528,95 Zähler. Der NASDAQ 100 stieg um 0,19 Prozent auf 1.236,66 Punkte.


In den USA waren die Auftragseingänge für langlebige Güter im Februar unerwartet um 3,4 Prozent gestiegen. Volkswirte hatten zuvor mit einem Rückgang von 2,0 Prozent gerechnet. Von Experten der Postbank hiess es, dass in Zeiten schlechter Nachrichten Positiv-Überraschungen an den Finanzmärkten «gerne zur Kenntnis genommen werden». Ausserdem waren im Februar die Verkäufe neuer Häuser in den USA überraschend gestiegen.


Zudem versuchte US-Präsident Obama mit seiner jüngsten Pressekonferenz im Weissen Haus etwas Zuversicht an den New Yorker Aktienmärkten zu schüren. Der Präsident zeigte sich sicher, dass die Amerikaner die «historische Krise» meistern werden und das Land zu langfristigem Wachstum zurückfindet. «Wir werden uns von der Rezession erholen», versprach Obama. Zugleich verteidigte er seine Reformpolitik und seinen Haushalt. Ein New Yorker Chefvolkswirt nannte Obama im Anschluss an die Pressekonferenz einen «Cheerleader» der konjunkturellen Erholung.


Nach wie vor geniessen die Finanzwerte ganz besonders die Aufmerksamkeit der Investoren. Die Phase der starken Kursschwankungen bei den Aktien der grossen US-Banken geht weiter. An diesem Freitag trifft sich US-Präsident Barack Obama mit zahlreichen Topmanagern der amerikanischen Finanzbranche. An der Zusammenkunft werden unter anderem Führungskräfte von JPMorgan , Goldman Sachs und Citigroup teilnehmen. Nach Einschätzung von Händlern versprechen sich die Anleger von dem Treffen neue Impulse für Bankaktien.


Die Aktien der Citigroup verloren dennoch am Ende 2,32 Prozent auf 2,95 US-Dollar, Bank of America rückten dagegen erneut kräftig um 7,69 Prozent auf 7,70 Dollar vor und die Aktien von JPMorgan sprangen um 8,92 Prozent auf 28,56 Dollar hoch. Zudem stiegen die Aktien von Goldman Sachs um 2,37 Prozent auf 112,95 Dollar.


Die schwere Wirtschaftskrise macht auch dem Investor Warren Buffett zu schaffen. Der Milliardär galt im vergangenen Jahr zeitweise als der reichste Mann der Welt. Im Handelsverlauf tauchten Meldungen auf, wonach seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway das Spitzenrating «AAA» der Ratingagentur Standard & Poor’s verlieren könnte. Die A-Aktien von Berkshire Hathaway verloren 1,86 Prozent auf 86.850 Dollar.


Zu den Verlieren zählten auch die Papiere des Computerkonzerns IBM mit einem Minus von 0,42 Prozent auf 97,95 Dollar. IBM plant laut einem Zeitungsbericht in den USA einen umfangreichen Stellenabbau in seinem Servicegeschäft. Ein Grossteil der Jobs solle nach Indien verlagert werden, berichtete das «Wall Street Journal» im Internet unter Berufung auf Insider. Die Zahl der betroffenen Mitarbeiter konnte das Blatt nicht erfahren.


Starke Verluste mussten dagegen die Aktien der DryShips-Reederei einstecken. Die Papiere rutschten gegen den Trend um 13,95 Prozent auf 4,75 Dollar ab. Das weltweit operierende Unternehmen, das sich auf die Containerschifffahrt spezialisiert hat, leidet unter der globalen Wirtschaftskrise. Für das abgelaufene Quartal meldete DryShips einen Verlust von 1,02 Milliarden Dollar.


Dagegen konnten die Aktien von CB Richard Ellis mit die stärksten Kursgewinne an der New Yorker Börse einstreichen und sprangen 67,92 Prozent auf 4,92 Dollar. Die Firma ist nach eigenen Angaben ein weltweit führendes Dienstleistungsunternehmen auf dem gewerblichen Immobiliensektor. Gläubiger der CB Richard Ellis hatten dem Unternehmen zuvor bei Kreditvereinbarungen Zugeständnisse gemacht. (awp/mc/pg/35)

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