US-Schluss: Kursrally – «Bullenrennen auf dünnem Eis»

Ziel sei, privates Kapital für den Kauf dieser Vermögenswerte anzulocken und dadurch die Bilanzen der Banken von diesen erheblichen Belastungen zu befreien.»Das wird den Banken erlauben, ihre Bilanzen aufzuräumen», zeigte sich US-Finanzminister Timothy Geithner zuversichtlich.


Der US-Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) schloss mit plus 6,84 Prozent auf 7.775,86 Zählern. Der marktbreite S&P-500-Index legte um 7,08 Prozent zu auf 822,92 Zähler. An der Technologiebörse NASDAQ gewann der Composite-Index 6,76 Prozent auf 1.555,77 Zähler. Der Auswahlindex NASDAQ 100 stieg um 6,12 Prozent auf 1.259,81 Punkte.


Die mit Spannung erwarteten Pläne der US-Regierung zum Kauf von faulen Wertpapieren hätten den Aktienmarkt beflügelt, hiess es von Experten. Zu den grössten Gewinnern zählten die Aktien der führenden amerikanischen Finanzkonzerne. Die Aktien der Citigroup schlossen am Ende mit einem plus von 19,47 Prozent auf 3,13 Dollar, Bank of America rückten um 26,01 Prozent auf 7,80 Dollar vor und die Aktien von JPMorgan sprangen um 24,67 Prozent auf 28,86 Dollar hoch. Trotz der zum Teil starken Kursgewinne gab es auch warnende Stimmen von Börsen-Experten: Sie sprachen von einem «Bullenrennen auf dünnem Eis».


Auch die Aktien des schwer angeschlagenen Versicherungskonzerns American International Group (AIG) konnten mit der allgemein guten Stimmung für Finanzwerte kräftig zulegen. Die Papiere von AIG gewannen 17,46 Prozent auf 1,48 Dollar. Dabei gab es erneut negative Schlagzeilen von der AIG. So lagen die umstrittenen Bonuszahlungen an führende Manager des Versicherungskonzerns höher als bisher angenommen und betrugen laut Staatsanwaltschaft 218 Millionen Dollar (161 Millionen Euro) statt der bislang bekannten 165 Millionen Dollar. Die AIG-Konkurrenten haben laut der Finanzzeitung «Wall Street Journal» zudem gegen die Staatshilfe für den Versicherer protestiert.


Einen Kurssprung um 15,52 Prozent auf 23,37 Dollar verzeichneten die Aktien der Juwelier-Kette Tiffany. Das Unternehmen hatte vor dem Handelsauftakt mit den Geschäftszahlen positiv überrascht. Die Wirtschaftskrise hatte dem Schmuckeinzelhändler im vierten Quartal zwar einen kräftigen Gewinneinbruch beschert. Der Überschuss war auch durch hohe Kosten für einen Stellenabbau um rund drei Viertel auf 31 Millionen Dollar geschrumpft. Dennoch hatten Analysten zuvor einen noch schwächeren Quartalsbericht erwartet. Ausserdem konnte der Luxus-Einzelhändler seinen Umsatz in Europa trotz der Krise fast stabil halten.


Zu den Gewinnern des Tages zählten auch die Aktien der grossen Ölkonzerne. Im Zuge der starken Kursentwicklung an den Aktienmärkten sprang auch der Ölpreis zuletzt deutlich nach oben. Davon hätten die Ölwerte zuletzt profitiert, hiess es von Händlern. So schlossen die Aktien von Exxon Mobil den Handel mit einem Aufschlag von 6,72 Prozent auf 70,53 Dollar und die von Chevron mit 6,86 Prozent auf 69,15 Dollar.


Die Aktien des Computerkonzerns IBM legten um 6,70 Prozent auf 98,71 Dollar zu. Das vom Markt erwartete Übernahmeangebot für den Konkurrenten Sun Microsystems soll sich laut einem Pressebericht verzögern. IBM prüfe derzeit die Bücher, berichtete das WSJ unter Berufung auf mehrere mit der Situation vertraute Personen. Die Aktien von Sun Mircosystems verzeichneten hingegen Kursverluste und rutschten um 1,98 Prozent auf 7,94 Dollar. (awp/mc/ps/32)

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