US-Schluss: Leichter – Gewinnmitnahmen; Banken und Yahoo im Fokus

Und einige Gewinnmitnahmen drückten die Marktbarometer etwas ins Minus. Vor allem Bankenwerte hätten wegen der Sorgen um künftig strengere Regelungen für Hypothekenkredite den Markt belastet. Auf der anderen Seite habe die Fantasie auf weitere Übernahmen die Kursverluste limitiert, sagten Händler.


Der Dow Jones Industrial endete 0,01 Prozent tiefer bei 11.094,57 Punkten. Am Vortag hatte der weltweit bekannteste Aktienindex auf dem höchsten Stand seit Anfang Mai geschlossen. Auch die anderen US-Indizes fielen von ihren am Vortag erreichten neuen Fünfmonatshochs zurück: Der marktbreite S&P 500 gab 0,36 Prozent auf 1.173,81 Punkte ab. An der technologielastigen Nasdaq verlor der Composite-Index 0,24 Prozent auf 2.435,38 Punkte. Der Nasdaq 100 sackte um 0,13 Prozent auf 2.054,51 Punkte ab.


Bankaktien zählten zu den grössten Verlierern. Bank of America gingen mit einem Abschlag von 5,19 Prozent bei 12,60 Dollar am Dow-Ende aus dem Handel, JPMorgan verloren 2,81 Prozent auf 38,72 Dollar. Hypothekenbanken sind vor allem wegen Zwangsversteigerungen wieder ins Visier der Justiz geraten und das belastet laut Händlern. Neue Regelungen um Zwangsvollstreckungen und die Kündigung von Hypotheken könnten die Banken künftig nochmal teuer zu stehen kommen. Bereits am Vortag waren nach Äusserungen von JPMorgan-Chef Jamie Dimon im Zuge der Zahlenvorlage Sorgen aufgekommen, dass erneute Störfeuer vom Immobilienmarkt kommen könnten.


Deutliche Kursgewinne verzeichneten an der Dow-Spitze dagegen die Konzerne aus dem Nahrungsmittelsektor. Tagesgewinner waren McDonald’s mit einem Plus von 1,70 Prozent auf 77,04 Dollar, Kraft Foods legten 0,98 Prozent auf 31,80 Dollar zu. Die Aktien des Telekomunternehmens Verizon Communications gewannen 0,71 Prozent auf 32,44 Dollar. Händler verwiesen zum einen auf eine positive Studie der UBS, deren Analysten ihr Ziel um 3 auf 31 US-erhöhten, die Empfehlung aber auf «Neutral» beliessen. Zudem werde Verizon auch das iPad von Apple verkaufen, was bisher AT&T vorbehalten gewesen sei.


Yahoo-Aktien stiegen an der Spitze des Nasdaq 100 um 4,46 Prozent auf 15,93 Dollar. Das Internet-Unternehmen AOL plant einem Bericht des «Wall Street Journal» zufolge zusammen mit mehreren Finanzinvestoren den Kauf des Online-Pioniers. Börsianern zufolge will Yahoo allerdings Übernahmeversuche abwehren. Aktienhändler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade sagte: «Nachdem die Übernahme von Yahoo durch Microsoft in den letzten jahren gescheitert ist, soll nun AOL übernehmen. Aus meiner Sicht macht diese Kombination aber weniger Sinn und sie könnte die Allmacht von Google nicht stoppen.» Das Gerücht schliesse sich einer Reihe anderer Spekulationan in der Technologiebranche an, wie dem das Oracle an EMC interessiert sei. EMC-Aktien gewannen 4,48 Prozent.


Aktien der Apollo Group brachen indes am Ende des S&P 500 um 23,25 Prozent auf 37,99 Dollar ein. Händlern zufolge gerieten die privaten Bildungsunternehmen der USA stark unter Druck, nachdem der Betreiber privater Bildungseinrichtungen seinen Ausblick für 2011 wegen der regulatorischen Unsicherheit zurückgezogen hat. Das Unternehmen erwartet stark sinkende Studentenzahlen. Im Sog von Apollo verloren die Aktien des Wettbewerbers Devry 16,83 Prozent auf 42,06 Dollar. (awp/mc/ss/27)

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