US-Schluss: Leichter – Nervosität bleibt hoch
Hinzu seien Sorgen um den starken Yen mit einer möglichen Auflösung von so genannten Carry Trades sowie um den US-Immobilienmarkt gekommen. Positiv hätten dagegen laut Börsianern Schnäppchenkäufe nach der bereits scharfen Korrektur der Vorwoche gewirkt. Auch der fallende Ölpreis habe den Druck auf die Börsen etwas gedämpft.
Der US-Leitindex Dow Jones Industrial verlor 0,53 Prozent auf 12.050,41 Punkte. Im Verlauf schwankte der weltweit bekannteste Aktienindex zwischen 12.039 und 12.189 Zählern. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 0,94 Prozent auf 1.374,12 Punkte. An der NASDAQ gab der Composite-Index 1,15 Prozent auf 2.340,68 Zähler ab, während der NASDAQ 100 0,76 Prozent auf 1.712,94 Punkte verlor.
Halbleiterwerte rückten mit negativen Nachrichten um AMD in den Fokus. Der amerikanische Chip-Produzent warnte den Markt vor einer enttäuschenden Geschäftsentwicklung. Er wird im ersten Quartal seine eigene Umsatzprognose von 1,6 bis 1,7 Milliarden Dollar verfehlen. Angesichts des harten Preiskampfes mit dem Rivalen Intel hatte AMD für das vierte Quartal 2006 bei leicht rückläufigem Umsatz bereitsrote Zahlen gemeldet. AMD-Aktien verloren 1,62 Prozent auf 13,95 Dollar. Andere Chipwerte waren stark. Aktien des AMD-Konkurrenten Intel gaben 0,62 Prozent auf 19,10 Dollar zu, der Halbleiterausrüster KLA-Tencor endete mit plus 2,44 Prozent bei 51,13 Dollar sogar an der NASDAQ-100-Spitze.
Auch Sorgen um den US-Hausmarkt schürten die Unsicherheit: Immobilienwerte und Hypothekenbanken gerieten wegen anhaltenden Sorgen um eine Abschwächung des US-Immobilienmarkts und Kreditausfälle erneut unter Druck. Auslöser wären zum einen Sorgen um die New Century Financial gewesen, bei der es Untersuchungen von der New York Stock Exchange (NYSE) und von staatlichen Ermittlungsbehörden wegen auffälliger Kursbewegungen gibt. Die Aktien brachen um 68,87 Prozent auf 4,56 Dollar ein. Zudem belasteten die Verkaufspläne von Fremont General für ihr Hypothekengeschäft – das Papier verlor 32,38 Prozent auf 5,89 Dollar. Bei den höher kapitalisierten Werten gaben Washington Mutual 3,41 Prozent auf 41,13 Dollar ab, Toll Brothers verloren 4,17 Prozent auf 28,25 Dollar.
Eli Lilly gaben 0,27 Prozent auf 51,63 Dollar ab. Der US-Pharmakonzern hat die Medikamentenentwicklungsfirma Hypnion übernommen. Das private neurowissenschaftliche Unternehmen konzentriere sich auf Schlafstörungen, teilte Eli Lilly mit. Finanzielle Details wurden nicht genannt.
Aktien von Research In Motion (RIM) verloren 1,13 Prozent auf 134,44 Dollar. Der BlackBerry-Hersteller will seine Bilanzen bis ins Jahr 2004 wegen Fehlern bei der Darstellung von Aktienoptionen revidieren. Zudem tritt der Aufsichtsratsvorsitzende Jim Balsillie zurück.
Auch Analystenkommentare bewegten die Kurse. So hatte Prudential den Apple-Titel von «Neutral» auf «Overweight» hochgestuft. Die Aktien zählten mit plus 1,01 Prozent auf 86,27 Dollar zu den Favoriten an der NASDAQ. JP Morgan senkte Palm von «Neutral» auf «Underweight». Die Papiere des Taschencomputer-Anbieters von Taschencomputern verloren 9,67 Prozent auf 16,53 Dollar. (awp/mc/pg)