Hier dämpfe nun ein Bericht, dass die Zahl der Institute mit Problemen im vierten Quartal gestiegen sei, die Hoffnungen auf weitere staatliche Rettungsmassnahmen.
Der Dow Jones schloss 1,22 Prozent tiefer bei 7.182,08 Zählern und blieb damit etwas über seinem Tagestief bei 7.173,56 Zählern aus der letzten Handelsstunde. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 1,58 Prozent auf 752,83 Punkte. An der Technologiebörse NASDAQ büsste der Composite-Index 2,38 Prozent auf 1.391,47 Zähler ein. Der NASDAQ 100 gab 2,91 Prozent auf 1.127,10 Punkte ab.
JPMorgan-Papiere beendeten den Handelstag nach zuvor deutlicheren Gewinnen 6,07 Prozent höher bei 23,05 Dollar und waren damit Spitzenreiter im Dow Jones . Das Institut plant bei der im vergangenen September übernommenen Washington Mutual den Abbau von insgesamt 12.000 Stellen sowie von weiteren 2.000 Stellen im Investmentbanking. Am Immobilienmarkt sieht der Chef des Privatkundengeschäfts, Charlie Scharf, erste Hoffnungsschimmer: Die Häuserpreise in Kalifornien schienen sich einem Tiefpunkt zu nähern. Zugleich dämpfte er aber Hoffnungen auf eine allgemeine Trendwende mit dem Hinweis, in Florida sehe es anders aus und in New York dürfte sich die Entwicklung noch verschlechtern.
Aktien der Bank of America verteuerten sich um 3,10 Prozent auf 5,32 Dollar. Der massiv unter Druck geratene US-Finanzkonzern will laut einem Zeitungsbericht die Privatbanktochter First Republic Bank verkaufen. Als Käufer kämen die Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley in Frage, berichtete das «Wall Street Journal» unter Berufung auf Insider. Goldman-Titel legten um 3,14 Prozent auf 92,74 Dollar zu und die Papiere von Morgan Stanley kletterten um 4,69 Prozent auf 22,78 Dollar. Dagegen konnten Citigroup-Titel , die zunächst im Kielwasser dieser Nachrichten ebenfalls zugelegt hatten, ihre Gewinne nicht verteidigen und schlossen 2,38 Prozent schwächer bei 2,46 Dollar.
Zerschlagungsfantasien liessen Anteilsscheine der American International Group (AIG) um 13,04 Prozent auf 0,52 Dollar hochspringen. Der taumelnde amerikanische Versicherungsriese verhandelt mit der US-Regierung einem Bericht der «Financial Times» zufolge über eine Aufspaltung in drei Teile. Unterdessen könnte der geplante Teilverkauf der asiatischen Lebensversicherungssparte AIA dem «Wall Street Journal Europe» zufolge scheitern.
Bei IBM sorgte eine Ausblicksbestätigung für ein Kursplus von 3,57 Prozent auf 88,97 Dollar. Der Computer- und IT-Konzern rechnet für 2009 weiter mit einem Gewinn je Aktie (EPS) von 9,20 Dollar. Zudem teilte IBM mit, die Entwicklung im Januar signalisiere ein Wachstum im Dienstleistungsgeschäft für das erste Quartal. Visa gewannen 1,15 Prozent auf 56,06 Dollar . Hier half die Nachricht, dass der weltgrösste Kreditkartenkonzern nach eigenen Angaben im Januar trotz des weltweiten Wirtschaftsabschwungs seine Transaktionen weiter deutlich im hohen einstelligen Prozentbereich steigerte.
Der Börsenbetreiber NASDAQ OMX übertraf mit einem kräftigen Gewinnanstieg im vierten Quartal vor Sonderposten die Markterwartungen, was die Aktie mit Aufschlägen von 4,29 Prozent auf 21,86 Dollar belohnte. Analyst Edward Ditmire von Fox-Pitt Kelton bezeichnete die Zahlen als «gut und solide». Zudem sei die Kostenprognose für das laufende Jahr geringer als seine Schätzung und die vieler anderer Analysten ausgefallen. Beim Einzelhändler Sears Holdings sorgten besser als erwartet ausgefallene Zahlen für nur moderate Kursverluste von 0,81 Prozent auf 35,54 Dollar. Zudem will das Unternehmen weitere Filialen schliessen.
Für Aktien von General Motors (GM) ging es hingegen nach der Bilanzvorlage um satte 6,67 Prozent auf 2,38 Dollar bergab. Der ums Überleben kämpfende Autobauer hatte im vergangenen Jahr den vierten Milliardenverlust in Folge eingefahren. Unter dem Strich stand 2008 ein Minus von 30,9 Milliarden Dollar. Der Verlust fiel höher aus als erwartet. Pharmatitel litten darunter, dass US-Präsident Barack Obama nach einem legalen Weg sucht, günstigere Nachahmerprodukte von Biotech-Präparaten zuzulassen. Merck verloren am Dow-Ende 6,70 Prozent auf 26,04 Dollar, Johnson & Johnson verbilligten sich um 2,82 Prozent auf 52,44 Dollar. (awp/mc/pg/35)