US-Schluss: Nur Dow leicht im Minus – Dell gewinnen fast 6 Prozent
So seien beispielsweise die befürchteten massiven Auswirkungen der steigenden Rohstoffkosten auf die Konsumausgaben ausgeblieben und diese hätten weiter zugelegt. Gleichzeitig zeigte der Preisanstieg nur eine zahme Inflationstendenz. Der Dow Jones Industrial (DJIA) schloss nach über weite Strecken leicht im Plus liegenden Notierungen letztlich 0,06 Prozent schwächer bei 12.638,32 Zählern. Im Mai büsste der Leitindex damit 1,42 Prozent ein, gegenüber der Vorwoche verbesserte er sich allerdings um 1,27 Prozent. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 0,15 Prozent auf 1.400,38 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq gewann der Composite-Index 0,57 Prozent auf 2.522,70 Zähler. Im Monatsvergleich steht ein Zuwachs um 4,55 Prozent zu Buche, der Wochengewinn liegt bei 3,19 Prozent. Der NASDAQ 100 kletterte um 0,67 Prozent auf 2.032,57 Zähler.
Auch andere wichtige Konjunkturdaten waren freundlich: So hat sich in der Region Chicago die Stimmung der Einkaufsmanager im Mai überraschend deutlich aufgehellt. Das von der Universität von Michigan ermittelte Konsumklima fiel höher als zunächst gemeldet aus.
Grösster Gewinner im Leitindex waren nach einem positiven Analystenkommentar Papiere der American International Group (AIG). Sie legten um 1,87 Prozent auf 36,00 US-Dollar zu. Morgan Stanley hatte die Aktie des Versicherungskonzerns von «Equal weight» auf «Overweight» hochgestuft. Die zuletzt deutlich unterdurchschnittliche Kursentwicklung erscheine übertrieben, hiess es zur Begründung. United Technologies folgten mit einem Zuwachs von 1,15 Prozent auf 71,04 Dollar. Die am Vortag besonders gefragten Finanzwerte gaben indes einen Teil der Gewinne ab. Am stärksten traf es Aktien der Bank of America mit minus 1,71 Prozent auf 34,01 Euro.
Anteile von Dell sprangen nach Zahlen vom Vorabend und positiven Analystenkommentaren um 5,73 Prozent auf 23,06 Dollar an. Der weltweit zweitgrösste PC-Hersteller hatte im ersten Quartal beim Umsatz und Gewinn überraschend stark zugelegt. Merrill Lynch stufte das Papier von «Neutral» auf «Buy» hoch und sah das Kursziel bei 27 Dollar, die Banc of America erhöhte ihr Ziel von 23 auf 29 Dollar. Die Citigroup revidierte ihr Ziel von 27 auf 30 Dollar nach oben und bestätigte das Votum «Buy».
Auch Ford Motor-Aktien gehörten mit plus 1,34 Prozent auf 6,80 Dollar zu den Gewinnern. Die Beteiligungsgesellschaft Tracinda des US-Milliardärs Kirk Kerkorian hat eine an den Erwerb von Ford-Aktien geknüpfte Bedingung fallen lassen. Am 9. Mai hatte Tracinda eine Barofferte von 8,50 Dollar je Aktie für bis zu 20 Millionen Anteilsscheine des Autobauers vorgelegt, sich aber eine Ausstiegsmöglichkeit offen gehalten, falls der Kurs um zehn oder mehr Prozent falle. Die Bedingung wäre eingetreten.
Die Titel von Bristol-Myers Squibb verbesserten sich um 1,38 Prozent auf 22,79 Dollar. Der Pharmakonzern bekräftigte seinen Gewinn-Ausblick und erwartet demnach für das Gesamtjahr weiter einen Überschuss im fortgeführten Geschäft von 1,36 bis 1,46 Dollar je Aktie. Deutlich nach unten ging es dagegen für die Aktien von US Airways, die um 8,33 Prozent auf 3,96 Dollar abrutschten. Die US-Fluggesellschaften United Airlines (UAL) und US Airways haben ihre Fusionsgespräche ausgesetzt. United strebt einem Pressebericht zufolge nun eine Allianz mit Continental Airlines an. UAL-Anteile stiegen um 1,79 Prozent auf 8,54 Dollar. (awp/mc/ps)