US-Schluss: Schwach – BIP-Daten, Oracle und Lehman belasten

Zudem hätten schwache Quartalszahlen von Oracle sowie Gerüchte über Lehman Brothers belastet. Das Bruttoinlandsprodukt in den USA ist im vierten Quartal wie zuvor ermittelt gewachsen. Im dritten Quartal war die US-Wirtschaft aber noch mit 4,9 Prozent so stark gewachsen wie seit vier Jahren nicht mehr.


Der Leitindex Dow Jones (DJIA) schloss 0,97 Prozent tiefer bei 12.302,46 Zählern. Im Handelsverlauf hatte er zwischen 12.293,34 und 12.476,59 Zählern geschwankt. Der marktbreite S&P-500-Index fiel um 1,15 Prozent auf 1.325,76 Zähler. An der Technologiebörse gab der NASDAQ-Composite-Index um 1,87 Prozent auf 2.280,83 Punkte nach. Der NASDAQ-100-Index verlor 2,17 Prozent auf 1.777,89 Punkte.


Lehman Brothers verloren deutliche 8,90 Prozent auf 38,71 US-Dollar. Händler verwiesen auf erneute Gerüchte um Probleme der Investmentbank. Andere Bankentitel verzeichneten dagegen geringere Verluste.


Oracle gaben nach schwachen Zahlen um 7,16 Prozent auf 19,44 Dollar nach. Der Softwarekonzern hatte für das dritte Quartal mit seinem Plus bei den Lizenzumsätzen mit neuer Software nur das untere Ende der Erwartungen erreicht. Der um Einmaleffekte bereinigte Gewinn je Aktie entsprach zudem lediglich den Analystenschätzungen.


Clear Channel Communications sprangen indes nach einem positiven Gerichtsurteil um 10,16 Prozent auf 29,60 Dollar hoch. Ein Bezirksgericht in Texas hatte die Pflicht der beteiligten Banken zur Finanzierung der geplanten Übernahme des Rundfunkkonzerns durch Investoren klargestellt. Die Gruppe von sechs Finanzhäusern, darunter die Deutsche Bank , hatte wegen der Kreditkrise die vereinbarten Darlehen für den mehr als 19 Milliarden Dollar (12 Milliarden Euro) schweren Kauf verweigert. Am Vortag hatten Clear Channel noch unter Befürchtungen um ein Scheitern der Übernahme gelitten und über 17 Prozent verloren.


Für Aktien von Bauunternehmen ging es im Schlepptau besser als erwarteter Zahlen von Lennar nach oben. Der Konzern hat zwar im ersten Geschäftsquartal wegen Abschreibungen auf Vermögenswerte einen Verlust hinnehmen müssen. Doch dieser fiel bereinigt um einige Sondereffekte nicht so deutlich aus wie befürchtet. Lennar schlossen 1,76 Prozent höher bei 17,90 Dollar. Für Titel des Konkurrenten KB Home ging es um 0,98 Prozent auf 25,79 Dollar hoch, und D R Horton gewannen 2,17 Prozent auf 15,53 Dolar.


Schering-Plough verteuerten sich um 3,21 Prozent auf 19,30 Dollar. Händler verwiesen darauf, dass die US-Arzneimittelzulassungsbehörde FDA einer geänderten Dosierung für das Medikament Rebetol in Kombination mit Pegintron zur Behandlung von Hepatitis C die Zulassung erteilt hat.


Ansonsten bewegten vor allem Analystenkommentare die Kurse. Motorola büssten 5,09 Prozent auf 9,51 Dollar ein. Die Banc of America hatte ihr Votum für die Anteilsscheine des Telekomausrüsters von «Buy» auf «Neutral» zurückgenommen. Das Kursziel senkten die Analysten von 15 auf 11 Dollar. Vor der geplanten Aufspaltung des Konzerns in zwei Gesellschaften dürfte die Aktie sich angesichts der bestehenden Unsicherheiten schwach zeigen, schrieben die Experten.


Boeing gaben um 2,73 Prozent auf 74,22 Dollar nach – hier belastete ein Kommentar der Citigroup. Deren Analysten hatten ihr Kursziel für das Papier des Flugzeugbauers von 78 auf 68 Dollar gesenkt und auch die Gewinnschätzung je Aktie (EPS) für 2009 nach unten revidiert. Boeing werde in den kommenden Wochen wohl eine weitere, sechsmonatige Verzögerung bei der Auslieferung seines Modells 787 Dreamliner bestätigen, hiess es zur Begründung. Die dafür fälligen Vertragsstrafen könnten sich auf 2,5 bis drei Milliarden Dollar belaufen.


Google verloren 3,08 Prozent auf 444,08 Dollar. Lehman Brothers hatte die Einstufung für die Titel des Suchmaschinenbetreibers von 644 auf 580 Dollar gesenkt, aber die Einstufung «Overweight» beibehalten. Grund für das niedrigere Ziel sei das unerwartet langsame operative Wachstum bei dem Unternehmen, hiess es.


Dagegen verzeichneten eBay Aufschläge von 4,27 Prozent auf 30,74 Dollar. Die Banc of America hat ihre Schätzungen für das erste Quartal des Internet-Auktionshauses angehoben. Daten des Unternehmens liessen eine «solide» Geschäftsentwicklung erwarten, hiess es zur Begründung. Die Analysten bestätigten die Aktie mit «Buy» und einem Kursziel von 38 Dollar. (awp/mc/gh)

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