US-Schluss: Schwach – Konjunkturdaten und Bankenstudie belasten

Zusätzlich habe das Attentat auf die pakistanische Oppositionsführerin Benazir Bhutto die Anleger verunsichert und die Stimmung an der Wall Street gedämpft, sagten Börsianer. Bei dünnen Handelsvolumen seien die Ausschläge aber etwas übertrieben ausgefallen.


Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) fiel um 1,42 Prozent auf 13.359,61 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index sank um 1,43 Prozent auf 1.476,28 Zähler. An der NASDAQ ging es für den Composite Index um 1,75 Prozent auf 2.676,79 Punkte nach unten. Der NASDAQ 100 gab 1,44 Prozent auf 2.106,09 Zähler ab.


Die deutlich schlechter als erwartet ausgefallenen Auftragseingänge für langlebige Güter schickten die Indizes nach Einschätzung von Börsianern gleich zu Handelsbeginn ins Minus. Das überraschend gestiegene Verbrauchervertrauen konnte dies nicht aufwiegen. Der hohe Ölpreis, der nach Veröffentlichung der Lagerbestände noch einmal angezogen hatte, schüre stattdessen die Angst vor steigenden Preisen, sagten Händler. Eine Bankenstudie von Goldman Sachs belastete insbesondere Aktien der Citigroup.


Eine Studie der Investmentbank Goldman Sachs sorgte für neuen Abwärtsdruck bei den Finanztiteln. Die von Krisen geplagte Citigroup steht den Experten zufolge vor weit höheren Milliardenabschreibungen als bisher angenommen und muss womöglich ihre Dividende um 40 Prozent kürzen. Statt der für das vierte Quartal angekündigten bis zu 11 Milliarden Dollar an Wertverlusten durch die Kreditkrise könnten 18,7 Milliarden Dollar (12,9 Mrd. Euro) fällig werden, so die Goldman-Sachs- Analysten. Die Titel des Finanzkonzerns gaben 2,92 Prozent auf 29,56 Dollar ab.


Auch für Merrill Lynch und JP Morgan rechnen die Analysten mit weiteren Abschreibungen. Merrill-Aktien gaben 2,46 Prozent auf 53,20 Dollar ab, JP Morgan verloren 2,89 Prozent auf 43,64 Dollar.


Aktien von Sallie Mae sackten um 11,21 Prozent auf 19,65 Dollar ab. Anleger reagierten damit enttäuscht auf die Ankündigung einer Kapitalerhöhung. Der auf Studentendarlehen spezialisierte Kreditanbieter will eine durch Fehlspekulationen mit Aktienoptionen entstandene Lücke durch den Verkauf eigener Aktien im Wert von 2,5 Milliarden Dollar stopfen.


Titel der staatlich unterstützen Hypothekenverleiher Freddie Mac und Fannie Mae legten unterdessen deutlich zu, nachdem die Regulierungsbehörde Office of Federal Housing Enterprise Oversight (OFHEO) sich zufrieden über den Kapitalbestand der beiden Institute geäussert hat. Aktien von Freddie Mac stiegen um 3,95 Prozent auf 33,70 Dollar. Titel von Fannie Mae gewannen 2,09 Prozent auf 39,61 Dollar.


Unter den Technologiewerten gewannen Aktien von Amazon.com 1,46 Prozent auf 94,25 Dollar. Händler verwiesen auf eine neue Vertriebspartnerschaft mit Warner Music als Kurstreiber. Amazon bietet künftig Titel von Warner Music auf seinem Online-Music-Portal Amazon MP3 an.


Apple-Papiere konnten sich nur knapp gegen den schwachen Markttrend behaupten und verloren 0,02 Prozent auf 198,92 Dollar. Nutzer des Apple-Onlineshops iTunes sollen sich einem Zeitungsbericht zufolge künftig Videofilme ausleihen können. Apple habe mit dem US-Filmstudio 20th Century Fox eine Vereinbarung über Video-On-Demand geschlossen, berichtete die «Financial Times». Bislang können iTunes-Nutzer Filme nur kaufen und nicht für eine bestimmte Zeit ausleihen. (awp/mc/ab)

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