US-Schluss: Schwach – Subprime-Krise, Goldman-Studien belasten
Letztlich verlor der Leitindex zum Wochenauftakt 1,66 Prozent auf 12.958,44 Zähler. Der S&P-500-Index sank um 1,75 Prozent auf 1.433,27 Einheiten. Auch für den marktbreiten Index stand damit die tiefste Notierung seit August zu Buche. An der NASDAQ ging es für den Composite Index um 1,66 Prozent auf 2.593,38 Zähler nach unten. Der NASDAQ 100 gab um 1,34 Prozent auf 2.021,14 Punkte ab.
Neue Sorgen über die Auswirkungen der Kreditkrise hätten abermals für Katerstimmung gesorgt, nachdem Goldman Sachs die Citigroup zum Verkauf empfohlen und sich auch negativ zu anderen grossen Investmentbanken geäussert habe, sagten Börsianer. Auch die am NAHB-Hausmarktindex gemessene Stimmung unter den amerikanischen Häuserbauern habe auf dem niedrigsten Niveau seit der ersten Berechnung im Januar 1985 verharrt. Die Sorge nehme zu, dass der Häusermarkt sich so schwach entwickeln könnte, dass auch die Konsumausgaben darunter leiden.
Grösster Verlierer im Leitindex waren General Motors (GM) mit minus 8,47 Prozent auf 26,79 Dollar, gegen den Trend stemmten sich Altria Group mit einem Zuwachs von 0,90 Prozent auf 73,84 Dollar.
Belastet von einer negativen Goldman Sachs-Studie rutschten Aktien der Citigroup um 5,88 Prozent auf 32,00 Dollar ab. Analyst William Tanona hat die Einschätzung für die Titel von «Neutral» auf «Sell» und das Kursziel auf 33 Dollar gesenkt. Der Experte setzte die Titel zudem auf die «Americas Sell List». Die Citigroup werde wegen der Kreditkrise wohl in den kommenden zwei Quartalen 15 Milliarden Dollar abschreiben müssen. Anfang des Monats hatte der grösste US-Finanzkonzern seine Abschreibungen auf bis zu 11 Milliarden Dollar geschätzt. Das Umfeld stellt laut Tanona eine zunehmende Herausforderung dar und könnte zur Verfehlung der Prognosen führen.
Auch andere Investmentbanken wie JPMorgan , Morgan Stanley , Merrill Lynch , Lehman Brothers Holdings und Bear Stearns tendierten nach teils deutlichen Kurszielsenkungen durch Goldman Sachs sehr schwach. Dabei ragten Bear Stearns-Papiere mit einem Abschlag von 5,07 Prozent auf 94,05 Dollar heraus.
Ein positiver Kommentar vom späten Freitag sorgte dagegen für einen Kurssprung bei EchoStar Communications – die Papiere des Satelliten-TV-Betreibers kletterten um 19,23 Prozent auf 47,49 Dollar an die Spitze des Auswahlindex NASDAQ 100. Citigroup-Analyst Jason Bazinet hat die EchoStar-Aktien von «Hold» auf «Buy» angehoben und sein Kursziel von 52 Dollar bestätigt. Der Experte führte neben der günstigen Bewertung eine 65-prozentige Chance an, dass EchoStar innerhalb der kommenden zwölf Monate von AT&T übernommen werde.
Papiere von Pharmion sprangen um 32,14 Prozent auf 65,12 Dollar in die Höhe. Das US-Biotechunternehmen Celgene will den amerikanischen Blutkrebsspezialisten für 2,9 Milliarden Dollar (1,97 Mrd Euro) übernehmen. Celgene biete den Pharmion-Aktionären 72 Dollar je Aktie. Der vereinbarte Kaufpreis soll bar und in Celgene-Aktien gezahlt werden. Celgene gaben um 1,39 Prozent auf 64,00 Dollar nach.
Die Baumarktkette Lowe’s hat im dritten Quartal beim Nettoergebnis ein Minus von 10,2 Prozent verzeichnet. Grund sei das schwache Marktumfeld wegen der Abkühlung auf dem US-Häusermarkt, wie das Unternehmen mitteilte. Lowe’s sanken um 7,56 Prozent auf 23,12 Dollar. Aktien des amerikanischen Suppenherstellers Campbell Soup verloren nach einem Gewinnrückgang im ersten Quartal 0,91 Prozent auf 34,94 Dollar.
Hewlett-Packard (HP) gaben vor Zahlen um 2,58 Prozent auf 49,44 Dollar nach. Der US-Computerkonzern hat nach Ansicht von Analysten im vierten Quartal Gewinn und Umsatz gesteigert. 24 von Thomson Financial befragte Branchenexperten erwarten im Schnitt, dass die Gesellschaft ihr Ergebnis im Jahresvergleich von 0,68 auf 0,82 Dollar je Aktie erhöht hat. Die Zahlen zum vierten Geschäftsquartal werden nach Börsenschluss in den USA erwartet.
Xerox stiegen um 1,64 Prozent auf 16,08 Dollar. Der Drucker- und Kopiergerätehersteller zahlt zum ersten Mal seit sechs Jahren eine Dividende. Für jede Aktie werden 4,25 US-Cent ausgeschüttet. Das Unternehmen werde auf der Investorenkonferenz an diesem Montag seine Prognose einer fortgesetzten Steigerung des Gewinns im zweistelligen Prozentbereich bestätigen, sagte Xerox-Chefin Anne Mulcahy.
Advanced Micro Devices (AMD) will mit der neuen Chip-Plattform «Spider» aus den roten Zahlen kommen und gegenüber seinem grossen Rivalen Intel aufholen. Der Chiphersteller stellte dafür seine ersten Desktop-Prozessoren mit vier Kernen vor. Der Konkurrent hat jedoch einen Vorsprung. Für AMD-Papiere ging es um 4,51 Prozent auf 12,07 Dollar nach unten, Intel verbilligten sich um 1,33 Prozent auf 25,17 Dollar. (awp/mc/pg)