US-Schluss: Schwach – Tech-Firmen und Daten enttäuschen
Dies sagte Marc Pado, Marktstratege bei Cantor Fitzgerald & Co in San Francisco.
Der Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) verlor 1,13 Prozent auf 10.120,46 Punkte, nachdem er zwischenzeitlich bis auf 10.055,08 Punkte gefallen war. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 1,18 Prozent auf 1.084,53 Punkte bergab. Noch deutlicher fielen die Verluste an der Technologie-Börse Nasdaq aus. Der Composite Index büsste 1,91 Prozent auf 2.179,00 Zähler ein und der Auswahlindex Nasdaq 100 verlor sogar 2,63 Prozent auf 1.771,10 Zähler.
Motorola-Titel sackten um 12,43 Prozent auf 6,48 US-Dollar ab. Zwar scheint der krisengeschüttelte Telekomkonzern das Gröbste hinter sich zu haben, da er das zweite Quartal hintereinander einen Gewinn erzielt hatte. Doch das Mobiltelefongeschäft, welches zwischenzeitlich zur Disposition gestanden hatte, war in den roten Zahlen geblieben, und für das laufende erste Quartal erwartet die Konzernführung wieder ein kleines Minus. Noch schlimmer erging es den Papieren von Qualcomm, die als Schlusslicht im Nasdaq 100 um 14,24 Prozent auf 40,48 Dollar abstürzten. Der Chiphersteller, der am Tag zuvor nach Börsenschluss Quartalszahlen vorgelegt hatte, war mit seinem Gewinnziel sowie der gesenkten Umsatzprognose für das laufende Quartal hinter den Analystenschätzungen zurückgeblieben. Die unerwartet guten Ergebnisse für das abgelaufene erste Geschäftsquartal halfen der Aktie nicht.
Doch selbst optimistische Zukunftsaussagen reichten selten für Kursgewinne aus. So gaben 3M Company um 1,88 Prozent auf 80,75 Dollar nach, obwohl der Mischkonzern gute Zahlen für das abgelaufene Quartal vorgelegt und seine Gewinnprognose angehoben hatte. Eli Lilly verbilligten sich um 1,76 Prozent auf 35,75 Dollar, obwohl der Pharmakonzern 2009 nach einem Verlust im Vorjahr wegen der Übernahme des Biotech-Unternehmens Imclone wieder schwarze Zahlen geschrieben hatte. Die Aktien von Bristol-Myers Squibb fielen ungeachtet eines überraschend gut verlaufenen Schlussquartals um 0,82 Prozent auf 24,10 Dollar.
Auch den Ford-Titeln nutzte es wenig, dass der zweitgrösste US-Autobauer das Krisenjahr 2009 mit Bravour überstand und im Schlussquartal trotz der widrigen Bedingungen 868 Millionen Dollar verdient hatte. Die Aktien verloren 1,21 Prozent auf 11,41 Dollar. Der kanadische Düngemittelhersteller Potash Corp of Saskatchewan hatte ebenfalls seine Bilanz für das vierte Quartal sowie seine Ziele für 2010 präsentiert. Ein Händler sagte: «Der ‹gruselige› Ausblick liegt deutlich unter den aktuellen Analystenerwartungen.» Wenig überraschend fielen die Aktien um 4,59 Prozent auf 104,49 Dollar. Anteilssscheine von AT&T verbilligten sich nach Vorlage der Quartalsbilanz um moderate 0,31 Prozent auf 25,54 Dollar. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum hatte der Telekomkonzern dank des boomenden Mobilfunkgeschäfts seinen Nettogewinn um mehr als ein Viertel steigern können. Dagegen war das Festnetz-Geschäft rückläufig gewesen.
Eine teilweise Anhebung der Jahresprognose bescherte den Aktien von Procter & Gamble als einem der wenigen Gewinner ein Plus von 1,43 Prozent auf 61,68 Dollar. Auch die Zahlen des weltgrössten Konsumgüter-Hersteller zeigten eine aufsteigende Tendenz: Das Unternehmen hatte im zweiten Geschäftsquartal von der zurückgekehrten Kauflaune der Konsumenten und von günstigeren Wechselkursen profitiert, was den Umsatz um 6 Prozent nach oben getrieben hatte. Der Gewinn war allerdings unter dem Strich um 7 Prozent gefallen. Auch Konkurrent Colgate-Palmolive konnte mit seinen Aussagen zum Geschäftsverlauf überzeugen. Besser als erwartete Zahlen im vierten Quartal und der versprochene zweistellige Gewinnanstieg in laufenden Jahr liessen die Papiere dennoch um 0,50 Prozent auf 79,99 Dollar sinken. (awp/mc/ps/34)