Doch es gab auch kritische Stimmen. «Das Vertrauen schwindet», kommentierte David Buik vom Broker BGC Partners. «Das US-BIP ist zwar im vierten Quartal so stark gestiegen wie auf Quartalsbasis seit sechs Jahren nicht mehr, weshalb die Anfangsreaktion der Märkte keine Überraschung war.» Doch der Aufwärtsbewegung habe die Basis gefehlt. Es gebe weiter Sorgen wegen der US-Geldpolitik, des staatlichen Kapitalbedarfs und der Kosten für die geplante Gesundheitsreform.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) schloss mit einem Minus von 0,52 Prozent bei 10.067,33 Punkten. Auf Wochensicht büsste der Leitindex gut ein Prozent ein. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 0,98 Prozent auf 1.073,87 Punkte. An der Nasdaq fiel der Composite Index um 1,45 Prozent auf 2.147,35 Zähler und der Auswahlindex Nasdaq 100 büsste 1,70 Prozent auf 1.741,04 Zähler ein.
Aktien von Microsoft rutschten ungeachtet positiver Nachrichten nach deutlichen Auftaktgewinnen ab und schlossen 3,36 Prozent tiefer bei 28,18 US-Dollar. Der grösste Softwarehersteller der Welt kann auf ein erfolgreiches Schlussquartal zurückblicken, in dem der durchschlagende Erfolg des neuen Betriebssystems Windows 7 die Kassen füllte. Gewinn und Umsatz hatten gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich zugelegt und die Analystenerwartungen übertroffen.
Auch Amazon-Titeln blieb trotz des deutlichen Gewinnsprungs im wichtigen Weihnachtsquartal ein kleines Minus von 0,21 Prozent auf 125,41 Dollar nicht erspart. Der weltgrösste Online-Versandhändler rechnet auch im laufenden Vierteljahresabschnitt mit kräftigem Wachstum. Letztlich will Amazon genug Geld in der Kasse übrig behalten, um für bis zu zwei Milliarden Dollar eigene Aktien zurückkaufen zu können.
Die Anteilsscheine von Honeywell International quittierten die Zahlenvorlage mit deutlichen Abschlägen von 2,96 Prozent auf 38,64 Dollar. Die Gewinne des Mischkonzerns waren im vierten Quartal leicht rückläufig. Als Gründe wurden die schwache Nachfrage nach Komponenten im Bereich Luftfahrt und nach Klimaanlagen genannt. An seinen Gewinnzielen für 2010 hält Honeywell jedoch fest.
Aktien des Ölkonzerns Chevron Corp. verloren ungeachtet eines Umsatzanstiegs, der positiv überraschte, 1,53 Prozent auf 72,12 Dollar. Der Gewinn im vergangenen Quartal war allerdings zurückgegangen. NRG Energy standen an ihrem ersten Handelstag im S&P 500 ebenfalls unter keinem guten Stern. Die Papiere des Versorgers, die die Titel von Sun Microsystems im Index ersetzen, gaben um 2,47 Prozent auf 24,11 Dollar nach. (awp/mc/ps/31)