Händler verwiesen für die späten Verluste darauf, dass der S&P-500-Index bei 1.040 Punkte eine wichtige Unterstützungsmarke nach unten durchbrochen habe. In den vergangenen Wochen hatte das Börsenbarometer diese Marke mehrfach getestet, konnte sich aber stets darüber halten. Ein weiterer Belastungsfaktor waren bereits vorbörslich veröffentlichte schwache Arbeitsmarktdaten.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) schloss 0,98 Prozent tiefer bei 9.774,02 Punkten. Im abgelaufenen Quartal steht damit ein Minus von knapp zehn Prozent für den Leitindex zu Buche. Für den breiter gefassten S&P-500-Index , der bereits am Dienstag auf den niedrigsten Stand seit Ende Oktober 2009 gefallen war, ging es um 1,01 Prozent auf 1.030,71 Punkte bergab. An der Technologiebörse Nasdaq verlor der Composite-Index 1,21 Prozent auf 2.109,24 Punkte und der Nasdaq-100-Index sank um 1,39 Prozent auf 1.738,00 Punkte.
Die europäischen Banken hatten sich bei der Europäischen Zentralbank (EZB) mit spürbar weniger Liquidität versorgt als zuvor erwartet. In den vergangenen Tage hatten Sorgen über einen möglichen Liquiditätsengpass auf die Stimmung der Marktakteure gedrückt. Vor dem Börsenstart hatte dann allerdings der Arbeitsmarktdienstleister ADP mitgeteilt, dass die Beschäftigung im Privatsektor im Juni schwächer als erwartet gestiegen sei. Zugleich trübte sich die Stimmung der Einkaufsmanager in der Region Chicago leicht ein. Während die ADP-Daten als Indikator für den monatlichen Arbeitsmarktbericht am Freitag gelten, wird der Chicago Einkaufsmanager-Index als Indiktor für den nationalen Einkaufsmanagerindex ISM gesehen, der am Donnerstag auf der Agenda steht.
Eine positiv aufgenommene Übernahme schob Boeing-Titel mit moderaten Kursverlusten von 0,46 Prozent auf 62,75 Dollar an die Dow-Spitze. Der Flugzeugbauer will den Rüstungstechnik-Spezialisten Argon für 775 Millionen Dollar übernehmen.
Die Ford-Papiere verteuerten sich um 2,02 Prozent auf 10,08 Dollar. Der Autobauer teilte mit, er senke seine Schulden um weitere rund vier Milliarden Dollar. 3,8 Milliarden Dollar zahlt Ford in einen Rentenfonds ein. Weitere 255 Millionen Dollar werden im Zusammenhang mit Zinszahlungen für Unternehmensanleihen aufgewandt, die zuvor aufgeschoben worden waren. Damit zerstreute der Konzern Sorgen, er könnte seine Schulden durch eine Kapitalerhöhung tilgen. Eigenen Angaben zufolge hat Ford damit im laufenden Quartal seine Schulden um insgesamt sieben Milliarden Dollar verringert.
Die Aktien des Elektrikautomobil-Hersteller Tesla mussten indes ihrem glänzenden Börsendebüt vom Vortag Tribut zollen. Nachdem die Titel am Dienstag um gut 41 Prozent gestiegen waren und zwischenzeitlich weiter deutlich zugelegt hatten, beendeten sie ihren zweiten Handelstag 0,25 Prozent schwächer bei 23,83 Dollar.
Monsanto legte Zahlen zum dritten Quartal vor, was die Aktien mit Verlusten von 2,37 Prozent auf 46,22 Dollar quittierten. Dem weltgrössten Agrar- und Biotechnikkonzern macht ein schrumpfendes Geschäft mit Unkrautvernichtern zu schaffen. Weil Nachahmerprodukte den Markt überschwemmen und das Wetter auf dem wichtigen Heimatmarkt nicht mitspielte, brach der Umsatz in der Sparte im dritten Geschäftsquartal um die Hälfte ein. Einige Börsianer stuften die Ergebnisse als etwas unter den Erwartungen ein.
Die Anteilsscheine von General Mills rutschen ebenfalls nach Zahlen um deutliche 3,74 Prozent auf 35,52 Dollar ab. Der Ausblick des Lebensmittelherstellers habe die Investoren enttäuscht, hiess es. (awp/mc/ps/32)