US-Schluss: Schwächer – Immobiliendaten belasten, ruhiger Handel
Zudem schrumpfte die Wirtschaft in den USA im dritten Quartal so stark wie seit sieben Jahren nicht mehr. Volkswirte hatten allerdings bereits mit einem Rückgang in dieser Grössenordnung gerechnet. Am Heiligabend findet nur verkürzter Handel statt und am Donnerstag bleiben die Börsen geschlossen.
Der Dow-Jones-Index rutschte um 1,18 Prozent auf 8.419,49 Punkte ab und verzeichnete damit den fünften Verlusttag in Folge. Der marktbreite S&P-500-Index sank um 0,97 Prozent auf 863,15 Punkte. Für den NASDAQ Composite-Index ging es um 0,71 Prozent auf 1.521,50 Zähler nach unten. Der NASDAQ 100 büsste 0,50 Prozent auf 1.183,19 Zähler ein.
Alcoa kletterten mit plus 3,68 Prozent auf 9,57 Dollar an die Spitze des Leitindex. Der führende US-Aluminiumkonzern steigt durch ein milliardenschweres Tauschgeschäft mit der norwegischen Orkla-Gruppe zum nach eigenen Angaben weltgrößten Alu-Produzenten auf. Alcoa übernimmt von Orkla deren 50-Prozent-Anteil an der bisher gemeinsam geführten norwegischen Aluminiumhütte Elkem. Im Gegenzug erhalte Orkla Alcoas 45-Prozent-Beteiligung am schwedischen Presswerk SAPA mit einem Gesamtwert von 3,7 Milliarden Dollar (2,6 Milliarden Euro). «Elkem ist eine sehr gute Option», sagte Charles Bradford, Analyst bei Bradford Research/Soleil Securities, und bewertete den Tausch entsprechend positiv. Ebenfalls sehr gefragt waren Papiere von General Electric (GE) mit einem Zuwachs von 2,24 Prozent auf 16,43 Dollar.
Die Aktien der grossen Automobilbauer gerieten dagegen einmal mehr unter Druck. Standard&Poor’s hatte das Rating für nicht abgesicherte Anleihen von General Motors (GM) abgestuft. Zur Begründung hiess es, Deutschland und Schweden hätten ihre Bereitschaft signalisiert, Kredite für die GM-Standorte in diesen Ländern zur Verfügung zu stellen. Dadurch steige die Wahrscheinlichkeit, dass die bereits ausgegebenen, ungesicherten Anleihen im Falle einer Insolvenz nicht zurückgezahlt würden. GM-Aktien rutschten als schwächster Dow-Titel um 14,77 Prozent auf 3,00 Dollar ab.
Moody’s stufte auch die Kreditwürdigkeit von Ford zurück. Laut Bruce Clark, Senior Vice President der Ratingagentur, ist davon auszugehen, dass die Automobilgewerkschaft UAW dem Autobauer dieselben Lohnzugeständnisse machen dürfte wie sie derzeit bei GM und Chrysler im Gespräch sind. Darauf werde sich die Gewerkschaft aber nur einlassen, wenn auch die Anleihebesitzer von Ford ihren Beitrag leisteten. Ford-Aktien sanken um 15,44 Prozent auf 2,19 Dollar.
Auch im Einzelhandelssektor dominierten erneut Kursverluste. Eine aktuelle Umfrage habe gezeigt, dass am letzten Wochenende vor Weihnachten nur knapp 39 Prozent der Amerikaner noch Einkäufe getätigt hätten, hiess es am Markt. Normalerweise gehört dieses Wochenende zu den Konsumhöhepunkten des Jahres. Bereits am Vortag hatten Sorgen, insbesondere wegen des widrigen Wetters, die Branche belastet. Aktien von Wal-Mart sanken um 1,25 Prozent auf 55,29 Dollar, Papiere von Target verbilligten sich um 2,53 Prozent auf 31,95 Dollar.
Die Titel von Red Hat sprangen um 8,52 Prozent auf 12,99 Dollar an. Der Anbieter des Betriebssystems Linux hatte am Montag nach Börsenschluss Händlern zufolge mit seinem Quartalsbericht die durchschnittlichen Erwartungen übertroffen. Auch der Ausblick habe die Anleger überzeugt, hiess es. (awp/mc/pg/28)