Bank und Energietitel waren die stärksten Kurstreiber. An der Technologiebörse NASDAQ legte der Composite-Index um 3,11 Prozent auf 1.732,36 Punkte zu. Der NASDAQ 100 kletterte um 2,78 Prozent auf 1.392,73 Zähler.
Auch der zarte Optimisums von US-Finanzminister Timothy Geithner zeichnete sich in den steigenden Wall Street Kursen ab. Seinen Worten zufolge stabilisierte sich US-Wirtschaft, allerdings dürften die Verbraucher den aktuellen Abschwung noch einige Zeit schmerzlich spüren. Es gebe zwar einige Verbesserungen auf den Kreditmärkten, die Erholung dürfte aber holprig verlaufen. Das Finanzministerium will in den kommenden Wochen umfangreiche regulatorische Rahmenbedingungen bekannt geben.
Wie erwartet verbesserte sich die Stimmung unter den US-Häuserbauern im Mai. Der NAHB-Hausmarktindex stieg von 14 Punkten im Vormonat auf 16 Punkte. Volkswirte hatten zuvor mit diesem Anstieg gerechnet. Das ist der höchste Stand seit acht Monaten. Damit steigt die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Einbruchs auf dem US-Immobilienmarkt. Der NAHB-Index ist ein Stimmungsbarometer der nationalen Organisation der Wohnungsbauunternehmen. Er versucht die Stimmung im Baugewerbe zu erfassen und gilt gemeinhin als ein wichtiger Hinweis für die künftigen Bauausgaben und ist damit dem Verbrauchervertrauen ähnlich.
Auch die Bilanz von Lowe’s gilt als Hinweis, wie die Geschäfte in der Branche insgesamt gelaufen sind. Die Baumarktkette meldete zwar einen Umsatz- und Gewinnrückgang im abgelaufenen Quartal, die Geschäftszahlen waren aber dennoch besser als erwartet. Der Kurs stieg um 8,08 Prozent auf 19,94 Dollar. Die Zahlen der landesweiten Nummer zwei unter den Baumarktketten bewegten auch die Aktien des Konkurrenten und Branchenprimus Home Depot, der seine Quartalbilanz am Dienstag vorlegen will. Dessen Titel stiegen um 6,64 Prozent auf 26,02 Dollar.
Unbestrittener Spitzenreiter über den gesamten Handelsverlauf waren die Titel der Bank of America. Sie stiegen mit plus 9,93 Prozent auf 11,73 Dollar an die Spitze des Dow Jones. Die Analysten von Goldman Sachs hoben die Aktien von «Neutral» auf «Buy» und nahmen die Aktie auf die «Conviction Buy» Liste. Das Kursziel stieg von 7 auf 15 Dollar. «Wir gehen davon aus, dass die am Marktpreis orientierte Kapitalerhöhung etwa zur Hälfte durchgeführt ist», schrieb Analyst Richard Ramsden in einer Studie. Entsprechend sollte der Aktienüberhang abnehmen. Darüberhinaus rechnet der Experte mit 0,25 Dollar Gewinn je Aktie im zweiten Quartal – die Konsensschätzung liege bei 0,01 Dollar.
Als zweitstärkster Dow-Titel stiegen General Motors (GM) um 8,26 Prozent auf 1,18 Dollar. Der angeschlagene US-Autobauer steht in den Verhandlungen über die Kürzung von Sozialausgaben einem Pressebericht zufolge kurz vor einer Einigung. Wie das «Wall Street Journal Europe» (Montag) unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet, könnten die Lohnkosten den Plänen zufolge um mehr als eine Milliarde US-Dollar (rund 740 Mio Euro) pro Jahr gesenkt werden.
Die Aktien des angeschlagenen Versicherungskonzerns American International Group (AIG) stiegen um 6,40 Prozent auf 1,83 Dollar. Das Unternehmen plant nach eigenen Angaben erste Schritte zu einer Abspaltung des Asiengeschäfts. Dabei habe die AIG die Blackstone-Gruppe für einen möglichen Börsengang der Asien-Sparte als Berater engagiert. Für den Börsengang gebe es keinen Zeitplan, hiess es weiter. Nach Einschätzung von Experten könnte AIG beim Börsengang der Asien-Sparte mehr als vier Milliarden Dollar erzielen.
Dann meldete die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway des US-Milliardärs Warren Buffet eine Erhöhung der Anteile am Finanzdienstleistungsunternehmen Wells Fargo. Die Wells-Fargo-Titel stiegen um 8,28 Prozent auf 26,93 Dollar. Im Verlauf des ersten Quartals habe Berkshire mehr als 12 Millionen Aktien von Wells Fargo aufgekauft. Wie aus den Unterlage von Berkshire hervorgeht, erhöhte die Investmentgesellschaft auch ihre Anteile am Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson. Dessen Titel gaben 1,16 Prozent auf 56,05 Dollar nach. (awp/mc/ps/30)