US-Schluss: Sehr fest – Negative Daten bereits eingepreist

Händler verwiesen angesichts der steigenden Aktienkurse auf die massiven Verluste an den beiden Vortagen. An diesen seien die enttäuschenden Arbeitsmarktdaten bereits vorweggenommen worden. Nun erhole sich der Markt zum Ende der Woche von den Kurseinbussen.


Der Dow-Jones-Index legte um 2,85 Prozent auf 8.943,81 Punkte zu. Im Wochenvergleich verlor der Index damit vier Prozent. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 2,86 Prozent auf 930,75 Zähler. Der NASDAQ Composite-Index legte um 2,41 Prozent auf 1.647,40 Punkte zu. Der NASDAQ 100 kletterte um 2,39 Prozent auf 1.271,62 Zähler.


Alcoa stiegen mit plus 9,06 Prozent auf 11,19 US-Dollar an die Spitze des Dow Jones. Händler verwiesen zur Begründung auf die steigenden Rohstoffpreise.


In den Blick rückten vor allem die Titel der Autobauer. Die dramatische Krise des grössten US-Autobauers General Motors (GM) spitzt sich angesichts neuer Milliardenverluste immer mehr zu. Der Opel-Mutterkonzern hatte im dritten Quartal vor Sondereffekten ein Minus von 4,2 Milliarden Dollar eingefahren. Die Aktien fielen mit minus 9,17 Prozent auf 4,36 Dollar ans Dow-Ende. Auch Ford fährt mit neuen Milliardenverlusten immer tiefer in die Krise. Die Aktien stiegen dennoch um 2,02 Prozent auf 2,02 Dollar.


Titel von Walt Disney stiegen nach Zahlen und zwischenzeitlichen Verlusten bis Handelsende um 2,41 Prozent auf 23,36 Dollar. Der US-Unterhaltungskonzern hatte den Gewinn im vierten Quartal nur überraschend gering gesteigert. Der Gewinn je Aktie (EPS) vor Sonderposten war von 0,42 US-Dollar im entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 0,43 Dollar geklettert. Analysten hatten mit einem deutlicheren Anstieg auf 0,49 Dollar gerechnet.


Das Internet-Unternehmen Yahoo! blitzte nach seinen gescheiterten Plänen für ein Zusammengehen mit Google erneut bei Microsoft ab. Der weltgrösste Softwarekonzern werde kein weiteres Übernahmeangebot abgeben, erklärte Microsoft-Chef Steve Ballmer am Freitag auf einer Konferenz in Sydney (Australien). Eine Art von Partnerschaft schloss Ballmer dagegen nicht aus. Aktien von Yahoo! brachen um 12,61 Prozent auf 12,20 Dollar ein. Microsoft legten hingegen 2,97 Prozent auf 21,50 Dollar zu.


Bei den Technologietiteln stiegen QUALCOMM trotz eines enttäuschenden Ausblicks um 7,90 Prozent auf 35,66 Dollar. Der Spezialist für Mobilfunkkommunikation rechnet für 2009 mit einem Umsatz zwischen 10,2 und 10,8 Milliarden Dollar – Analysten hatten bisher 12,1 Milliarden Dollar erwartet. Auch bei den Gewinnprognosen verfehlte QUALCOMM die Erwartungen. Der Mobilfunkanbieter Sprint Nextel erlitt einen Quartalsverlust und einen Umsatzrückgang. Beide Kenngrössen fielen schlechter aus als von Analysten erwartet. Auch der Verlust von Vertragskunden fiel etwas höher aus als gedacht. Der Kurs brach um 8,42 Prozent auf 3,37 Dollar ein.


Auch NVIDIA schnellten hingegen um 14,44 Prozent auf 8,72 Dollar in die Höhe. Wegen hoher Kosten für den Unternehmensumbau musste der Grafikchip-Spezialist einen starken Einbruch bei Umsatz und Gewinn verkraften. Dennoch schnitt das Unternehmen damit noch besser ab als am Markt befürchtet. (awp/mc/ls/01)

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