Der starke Dollar habe ausserdem schwer auf den Rohstoffpreisen und damit auch auf den Aktien der Branche gelastet.
Nach einer Beschleunigung der Abwärtsbewegung im späten Handel fing sich der Dow-Jones-Index kurz vor Handelsschluss wieder und ging mit einem Abschlag von 5,69 Prozent auf 8.519,21 Zähler aus dem Handel. Der US-Leitindex schloss damit über dem Niveau von vorvergangenem Freitag, als er den Handel mit 8.451 Zählern auf dem tiefsten Stand seit Mai 2003 beendet hatte. Sein Tagestief hatte der Leitindex allerdings zuvor bei 8.336 Zählern markiert. Der marktbreite S&P-500-Index büsste zum Schluss 6,10 Prozent auf 896,83 Zähler ein. Der NASDAQ Composite-Index verlor 4,77 Prozent auf 1.615,75 Punkte. Der NASDAQ 100 fiel um 3,61 Prozent auf 1.237,09 Zähler.
US-Rohstofftitel wie die Aktien des Aluminiumkonzerns Alcoa wurden wie zuvor schon ihre europäischen Branchenkollegen abgestraft. Alcoa verloren zuletzt 13,42 Prozent auf 10,52 US-Dollar. Titel des Stahlriesen United States Steel rutschten sogar um 15,06 Prozent auf 35,97 Dollar ab. Auch Aktien der Ölunternehmen Chevron Corp. und ExxonMobil gaben deutlich nach. Die Aktien von ExxonMobil verloren 9,69 Prozent auf 64,57 Dollar. Fallende Metall- und Ölpreise lasteten weltweit auf den Aktien von Bergbauunternehmen, Stahlherstellern, Versorgern und anderen Unternehmen, die mit Rohstoffen zu tun haben, hiess es am Markt.
Die zur Wochenmitte vorgelegten Quartalszahlen grosser US-Unternehmen trugen nicht zur positiven Stimmung der Anleger bei. Die Aktien von Boeing sackten um 7,52 Prozent auf 42,91 Dollar ab. Der Flugzeugbauer hatte im dritten Quartal bei höher als erwarteten Umsätzen die Gewinnerwartungen des Marktes verfehlt. Ferner kündigte Boeing an, seine Geschäftsprognosen nach Ende des derzeitigen Mechaniker-Streiks anzupassen.
Titel von AT&T rutschten ebenfalls um 7,58 Prozent auf 23,78 Dollar ab. Börsianern zufolge enttäuschte vor allem der Gewinn. Die Papiere von Merck & Co. verloren 6,54 Prozent auf 28,01 Dollar. Der Pharmakonzern hatte im dritten Quartal einen niedriger als erwarteten Umsatz erzielt. Das Nettoergebnis fiel nach Restrukturierungskosten um 28 Prozent. Für das Gesamtjahr ist das Unternehmen nun vorsichtiger als noch im Frühjahr.
Positiv überraschen konnte McDonald’s . Die weltgrösste Schnellrestaurantkette hatte im dritten Quartal dank ihres Auslandsgeschäfts einen kräftigen Gewinn- und Umsatzschub erzielt. Die Aktien stemmten sich gegen den schwachen Markttrend und verloren an zweiter Stelle im Dow-Jones-Index 1,72 Prozent auf 54,18 Dollar.
Die Papiere von Wachovia verloren trotz eines Quartalsverlustes von 24 Milliarden US-Dollar nur mit dem Markt 6,24 Prozent auf 5,71 Dollar. Wachovia gehört zu den prominentesten und grössten Häusern, die unter der Last fauler Kredite und Anlagen in minderwertige Papiere zusammengebrochen sind. Das einst viertgrösste US-Institut soll jetzt von Wells Fargo übernommen werden. Deren Aktien verloren 4,11 Prozent auf 31,30 Dollar.
Im Gegensatz zum Vortag hielt sich die Technologiebörse NASDAQ etwas besser Gesamtmarkt. Wichtige Technologietitel wie Apple und Yahoo! stimmten die Anleger mit ihren Quartalsberichten positiv. Apple stiegen um 4,47 Prozent auf 95,58 Dollar. Der Computerkonzern hatte dank seines Erfolgshandys iPhone einen weiteren kräftigen Gewinnsprung erzielt. Yahoo! stiegen um 2,49 Prozent auf 12,37 Dollar. Der Gewinn des Internet-Konzerns war wie von Experten erwartet eingebrochen. Die Börse begrüsste aber das angekündigte Sparprogramm.
Die Titel von SanDisk brachen unterdessen um 31,64 Prozent auf 10,09 Dollar ein. Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung hatte sein Angebot zur Übernahme des Speicherkartenherstellers zurückgezogen.
Nach Börsenschluss legt unter anderem der Online-Buchhändler Amazon.com und der Biotechnologiekonzern Amgen Zahlen vor. Amgen hat nach Schätzungen von Analysten im abgelaufenen dritten Quartal bei einem Umsatzanstieg einen stagnierenden Gewinn pro Aktie verbucht. (awp/mc/pg/01)