Einzelne positive Überraschungen hätten die Stimmung nicht nachhaltig heben können. Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) schloss mit einem Minus von 2,50 Prozent auf 9.033,66 Zähler, nachdem der US-Leitindex eine Stunde vor Handelsende kurzzeitig noch einmal ins Plus gedreht hatte. Das Tagestief lag allerdings bei 9.004 Punkten. Nach den Kurseinbrüchen Anfang Oktober hatten Analysten bereits vor einem schwankungsanfälligen Marktumfeld in nächster Zeit gewarnt. Der marktbreite S&P-500-Index ging mit einem Abschlag von 3,08 Prozent auf 955,05 Zähler aus dem Handel. An der Technologiebörse NASDAQ fielen die Verluste noch deutlicher aus. Der NASDAQ Composite-Index stand mit 4,14 Prozent auf 1.696,68 Punkte im Minus. Der NASDAQ 100 fiel um 5,13 Prozent auf 1.283,43 Zähler.
Am Markt interessierten in erster Linie die vorgelegten Quartalsberichte. Dabei ergab sich teilweise kein sehr positives Bild. Der Chemiekonzern DuPont beispielsweise hatte im dritten Quartal wegen hoher Rohstoff- und Energiekosten etwas weniger verdient als ein Jahr zuvor und seine Gewinnprognose für das laufende Jahr zurückgenommen. Die Aktien verloren 7,99 Prozent auf 33,28 US-Dollar. Die Papiere von Caterpillar rutschten um 5,06 Prozent auf 38,83 Dollar ab. Der weltgrösste Baumaschinen-Hersteller war im dritten Quartal mit seinem Gewinn je Aktie (EPS) etwas hinter den durchschnittlichen Analystenschätzungen zurückgeblieben. Für 2009 wagt Caterpillar wegen der unsicheren Lage in den USA und zunehmend auch in Europa vorerst keine Ergebnisprognose.
Profitieren konnten hingegen die Aktien von American Express (Amex), die 8,38 Prozent auf 26,39 Dollar gewannen. Der Gewinneinbruch des Kreditkartenkonzerns im dritten Quartal war weniger stark ausgefallen, als von Analysten erwartet. An zweiter Stelle im Dow-Jones-Index notierten die Titel des Mischkonzerns 3M mit einem Plus von 4,40 Prozent auf 60,04 Dollar. Marktteilnehmer ignorierten die vorsichtige Prognose und belohnten die besser als erwarteten Quartalszahlen mit Kursgewinnen. Pfizer schlossen unverändert bei 17,34 Dollar. Der Pharmakonzern hatte im dritten Quartal beim Gewinn je Aktie vor Sonderposten überrascht.
Weniger positiv war die Bilanz bei den Technologiewerten. Führende Unternehmen der Branche wie Texas Instruments hatten mit ihren Zahlen enttäuscht. Der Chiphersteller sieht sich nach einem Gewinneinbruch für den Rest des Jahres auf Talfahrt. Die Aktien rutschten um 6,28 Prozent auf 16,85 Dollar ab. Auch die nahe Zukunft von Sun Microsystems sieht nicht rosig aus: Der Server- und Software-Hersteller warnte nach zuletzt schwarzen Zahlen am Montagabend überraschend vor einem höheren Verlust im laufenden Geschäftsquartal als bisher vom Markt erwartet. Die Aktien sackten um 17,47 Prozent auf 4,77 Dollar ab.
Die im NASDAQ 100 notierten Titel des luxemburgischen Telekomanbieters Millicom International’s brachen an der NASDAQ nach Zahlen um 33,28 Prozent auf 35,60 Dollar ein. Das Quartalsergebnis hatte zwar genau die Erwartungen von Analysten getroffen. Das Unternehmen will seine Investitionen im kommenden Jahr aber deutlich zurückfahren, weil es angesichts des wirtschaftlichen Abschwungs mit niedrigeren Umsätzen rechnet.
Die Papiere von Apple und Yahoo! gerieten ebenfalls unter Druck. Beide Unternehmen werden nach Börsenschluss ihre Zahlen vorlegen. Analysten rechnen damit, dass der Konsumrückgang bereits Spuren in der Bilanz von Apple hinterlassen hat. Die Titel gaben 7,06 Prozent auf 91,49 Dollar nach. Der Internetkonzern Yahoo! dürfte ebenfalls von der abflauenden Konjunktur belastet werden. Die Aktien fielen um 6,14 Prozent auf 12,07 Dollar. (awp/mc/ps/01)