US-Schluss: Sehr schwach – Lehman fällt auf Zehn-Jahres-Tief

Deren Aktien brachen mit Kursverlusten von zeitweise fast 50% auf den tiefsten Stand seit Oktober 1998 ein.


Der Dow Jones Industrial verlor 2,43% auf 11’230,73 Zähler, nachdem er am Vortag noch mit einem Sprung um 2,58% von der Intervention der US-Regierung bei den angeschlagenen Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac profitiert hatte. Der marktbreite S&P-500-Index sackte um 3,41% auf 1’224,51 Zähler ab. An der NASDAQ ging es für den Composite-Index um 2,64% auf 2’209,80 Punkte bergab. Der NASDAQ 100 rutschte um 2,35% auf 1’721,55 Punkte ab.


Händler verwiesen neben einem unerwartet deutlichen Rückgang bei den noch nicht abgeschlossenen US-Hausverkäufen im Juli sowie deutlicher als erwartet gestiegenen Lagerbeständen des Grosshandels insbesondere auf den fallenden Ölpreis als Belastung. Dessen Schwäche wie auch die anderer Rohstoffe verdeutliche die Sorge um eine globale Wirtschaftsabschwächung, hiess es. Ausserdem mehrten sich Stimmen, die bezweifelten, dass die Übernahme der Hypothekenbanken ausreiche, um einen Weg aus der Kreditkrise zu finden. Dies werde von den Problemen bei Lehman unterstrichen.


Händlern zufolge sinkt die Hoffnung auf eine Kapitalspritze für die Investmentbank Lehman Brothers aus Südkorea. Die Korean Development Bank habe einem Pressebericht zufolge Gespräche beendet und kein Interesse mehr. Erst in der vergangenen Woche hatte der japanische Finanzkonzern Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG) nach einem entsprechenden Bericht Interesse an einer Beteiligung oder gar Übernahme zurückgewiesen. Aktien von Lehman Brothers brachen um 44,95% auf 7,79 USD ein.


Auch das untere Ende des Dow Jones Index gehörte den Finanzwerten: So rutschten American International Group (AIG) um 19,29% auf 18,37 USD ab. AIG als weltgrösster Versicherungskonzern habe ein spürbares Standbein auf dem Hypothekenmarkt, begründeten Börsianer. Es folgten Aktien der Citigroup mit minus 7,09% auf 18,88 USD, sowie Bank of America , American Express und JPMorgan.


Die Hauptdarsteller des Vortages, Fannie Mae und Freddie Mac, entwickelten sich nach den gestrigen Kurseinbrüchen von an die 90% uneinheitlich. Wärend Freddie Mac unverändert bei 0,88 USD aus dem Handel gingen, erholten sich Fannie Mae um 31,51% auf 0,96 USD. Lehman Brothers hatte das Votum für beide Titel von «Overweight» auf «Equalweight» reduziert und das Kursziel jeweils von 20,00 auf 4,00 USD gesenkt.


Pfizer verloren nach neuerlichen Spekulationen um ein Interesse an Bayer 4,70% auf 18,24 USD. Händlern zufolge gab es wieder einmal vage Gerüchte, der US-Pharmakonzerns könnte für den deutschen Wettbewerber bieten.


Unter lediglich fünf Gewinnern im Dow Jones ragten McDonald’s nach weltweit deutlich gesteigerten August-Umsätzen mit plus 1,23% auf 63,19 USD heraus. Die Schnellrestaurantkette hatte organisch 8,5% und insgesamt 14,1% mehr eingenommen.


Aktien von H.B. Fuller litten unter der am Vorabend gesenkten Gewinnprognose und verloren 12,95% auf 23,86 USD. Aufgrund stark steigender Rohstoffkosten hatte der US-Klebstoffhersteller seine Aussichten für das laufende Geschäftsjahr gekappt. (awp/mc/pg/01)

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