Nach einem zunächst wegen enttäuschender Einzelhandelsumsätze knapp behaupteten Verlauf beschleunigte der Dow Jones im Anschluss an Daten des US-Verbandes der Hypothekenbanken seine Abwärtsbewegung. Er schloss mit minus 1,97 Prozent auf 12.075,96 Punkte minimal über seinem kurz zuvor erreichten Tagestief. Der marktbreite SP-500-Index büsste 2,04 Prozent auf 1.377,95 Punkte ein. An der NASDAQ-Börse gab der Composite-Index um 2,15 Prozent auf 2.350,57 Zähler nach. Der Auswahlindex NASDAQ 100 sank um 1,93 Prozent auf 1.722,48 Punkte.
Die Daten des Verbandes der Hypothekenbanken zeigten, dass sich die Lage am Häusermarkt weiter verschlechtert habe, sagten Händler. Dies bereite auch Sorgen hinsichtlich der US-Wirtschaft insgesamt. Die Quote ausstehender Zins- und Tilgungszahlungen war von 4,67 Prozent im dritten Quartal 2006 auf 4,95 Prozent im vierten Quartal gestiegen.
Unter Abgabedruck waren daher insbesondere Aktien grosser Banken wie Merrill Lynch und Morgan Stanley geraten, da dort hohe Abschreibungen befürchtet werden. Merrill Lynch büssten 4,49 Prozent auf 79,74 US-Dollar ein und Morgan Stanley sanken um 5,23 Prozent auf 72,08 Dollar. Lehman Brothers gaben 5,94 Prozent auf 72,00 Dollar ab.
Die Titel von Goldman Sachs konnten sich trotz starker Quartalszahlen dem Abwärtsdruck ebenfalls nicht entziehen. Sie gaben nach frühen Gewinnen um 1,76 Prozent auf 199,03 Dollar nach. Die Investmentbank übertraf im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres mit einem Rekordergebnis die Erwartungen der Analysten.
Immobilienwerte standen ebenfalls oben auf der Verliererliste: KB Home etwa büssten 5,39 Prozent auf 43,86 Dollar ein.
Texas Instruments hingegen litten unter dem am Vorabend veröffentlichten Quartalszwischenbericht und büssten 2,61 Prozent auf 31,74 Dollar ein. Der Halbleiterhersteller hat seine Umsatz- und Gewinnprognosen für das erste Quartal konkretisiert und damit die Markterwartungen leicht enttäuscht.
Im NASDAQ 100 legte dagegen das QUALCOMM-Papier nach einer Prognose-Anhebung kräftig zu und setzte sich mit plus 4,26 Prozent auf 41,83 Dollar an die Index-Spitze.
Auch WCI-Aktien stiegen kräftig um 14,92 Prozent auf 21,80 Dollar. Der US-Milliardär Carl Icahn will das US-Wohnungsbauunternehmen übernehmen. Mehrere ihm gehörende Unternehmen würden 22 US-Dollar pro WCI-Aktie bieten, sagte Icahn. Die Offerte sei an keinerlei Mindestannahmequote gebunden. (awp/mc/ab)