Mit Spannung werde nun der am morgigen Freitag anstehende Arbeitsmarktbericht erwartet – die US-Regierung erwartet «keine guten Nachrichten» von den Daten.
Der Dow Jones Industrial schloss mit minus 4,09 Prozent auf 6.594,44 Zähler erstmals seit April 1997 unter 6.600 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index fiel um 4,25 Prozent auf 682,55 Zähler und riss damit deutlich die Marke von 700 Punkten. An der Technologiebörse NASDAQ verlor der Composite-Index 4,00 Prozent auf 1.299,59 Zähler. Der NASDAQ 100 büsste 3,22 Prozent auf 1.074,52 Zähler ein.
General Motors (GM) sackten als einer der schwächsten Dow-Werte um 15,45 Prozent auf 1,86 Dollar ab. Der nur noch dank Staatshilfen überlebende US-Autobauer hat vor der eigenen Insolvenz gewarnt. Es bestünden grundsätzliche Zweifel, ob das Unternehmen fortgeführt werden könnte, sollte es nicht in der Lage sein, die Verluste zu beschränken und neue Barmittel zu generieren, hiess es im Jahresbericht für die US-Börsenaufsicht SEC. Analysten befürchten nun, dass auch die Zulieferer deutlich in Mitleidenschaft gezogen werden.
Massive Verluste gab es auch erneut im Bankensektor. Citigroup sackten zeitweise unter die Marke von einem Dollar und gingen mit minus 9,73 Prozent auf 1,02 Dollar aus dem Handel. Für JPMorgan ging es um 13,99 Prozent auf 16,60 Dollar runter und auch Bank of America-Titel gaben kräftig um 11,70 Prozent auf 3,17 Dollar nach. Händler verwiesen auf mögliche Abstufungen der Kreditratings durch Moody’s, der Ausblick für JPMorgen wurde bereits am späten Mittwochabend von «Stable» auf «Negative» gesenkt. Daraufhin stiegen die Kosten für die Absicherung der Schulden der Institute auf neue Hochstände. Wells Fargo litten mit minus 15,94 Prozent auf 8,12 Dollar besonders stark unter dem negativen Grundton der Ratingagentur. Die Verluste aus den von Wachovia übernommenen Vermögenswerten könnten die Kapitalquote belasten, so die Experten.
Unterdessen glänzten Aktien von Wal-Mart Stores mit plus 2,60 Prozent auf 49,75 Dollar an der Indexspitze. Der weltgrösste Discounter überraschte mit seinem Februar-Umsatz positiv und erhöht zudem die Dividende um 15 Prozent. Für Pfizer ging es dank einer positiven Studie um 1,36 Prozent auf 12,67 Dollar hoch. Goldman Sachs hatte die Bewertung mit «Buy» wieder aufgenommen und die Titel des Pharmakonzerns auf die «Conviction Buy List» gesetzt. Alcoa sackten derweil als Schlusslicht im Dow Jones um 15,71 Prozent auf 5,26 Dollar ab. Händler verwiesen auf gefallene Metallpreise.
General Electric (GE) hielten sich mit minus 0,45 Prozent auf 6,66 Dollar relativ stabil. Der US-Mischkonzern benötigt nach den Worten seines Finanzvorstands kein neues Kapital. Das Unternehmen sei sicher und geschützt, sagte Finanzvorstand Keith Sherin. Am Vortag waren die Titel wegen Sorgen um die Finanzsparte bereits deutlich unter Druck gekommen.
Unter den Technologie-Titeln ragten Adobe Systems mit plus 3,68 Prozent auf 16,92 Dollar heraus. Trotz schwächerer Umsätze hat der US-Softwarehersteller sein Gewinnziel für das erste Quartal bestätigt. Unterdessen kappte Adobe seine Umsatzprognose. Die Analysten der UBS äusserten sich insgesamt positiv und hoben die Titel von «Neutral» auf «Buy». CIENA schossen um 11,05 Prozent auf 5,93 Dollar hoch. Der Spezialist für Kommunikations-Netzwerkplattformen hat zwar im ersten Quartal einen höheren Verlust als erwartet erlitten und will 200 Stellen streichen. Allerdings seien weitere Kosteneinsparungen vorbereitet, falls dies nötig werde. (awp/mc/ps/33)