US-Schluss: Uneinheitlich – Anleger verunsichert
Zurückhaltende Äusserungen einer regionalen Notenbankpräsidentin und Sorgen um die Zukunft zweier wichtiger Hypothekenfinanzierer hätten dann aber auf die Stimmung gedrückt. Angesichts des Starts der Berichtssaison, die am Dienstag inoffiziell von Alcoa eingeläutet wird, herrsche eine gewisse Unsicherheit.
Der Dow Jones Industrial verlor zum Handelsende schliesslich 0,50 Prozent auf 11.231,96 Zähler. Der S&P-500-Index gab um 0,84 Prozent auf 1.252,31 Punkte nach. An der Technologiebörse NASDAQ fiel der Composite-Index um 0,09 Prozent auf 2.243,32 Zähler. Der NASDAQ 100 kletterte hingegen um 0,58 Prozent auf 1.826,93 Zähler.
Vor dem Hintergrund des Preisverfalls beim schwarzen Gold gehörten Ölwerte zu den weniger beliebten Papieren. So verloren ExxonMobil überdurchschnittliche 1,50 Prozent auf 86,95 Dollar. Chevron verloren sogar 1,84 Prozent auf 96,82 Dollar. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) war im Handelsverlauf vorübergehend um knapp fünf US-Dollar auf unter 140 Dollar gefallen.
Schlechtester Dow-Wert waren Merck & Co. , die von einer negativen Analystenäusserung belastet wurden. UBS hatte die Einstufung der Papiere des Pharmakonzerns von «Buy» auf «Neutral» und das Kursziel von 43 auf 40 Dollar gesenkt. Merck-Titel gaben um 4,81 Prozent auf 36,60 Dollar ab.
General Motors (GM) kletterten hingegen getrieben von einem Pressebericht als einer der besten Indexwerte um 1,19 Prozent auf 10,24 Dollar. Dem «Wall Street Journal» zufolge prüft der mit Milliardenverlusten kämpfende Autobauer den Abbau tausender Stellen bei seinen Angestellten und die Trennung von weiteren Marken. In der abgelaufenen Woche hatten GM-Titel zeitweise kräftige Verluste hinnehmen müssen.
General Electric (GE) legten um 0,71 Prozent auf 27,10 Dollar zu. NBC Universal, eine Tochter des Mischkonzerns, will den populären US-Wetter-Fernsehsender «Weather Channel» gemeinsam mit zwei Finanzinvestoren vom privaten Medienkonzern Landmark übernehmen. Ein Übernahmepreis wurde nicht genannt, Beobachter schätzen ihn auf rund 3,5 Milliarden Dollar.
Freddie Mac und Fannie Mae stürzten nach Äusserungen eines Analystenhauses und der Präsidentin einer regionalen Notenbank ab. Titel von Freddie Mac verloren 17,86 Prozent auf 11,91 Dollar, während Fannie Mae um 16,19 Prozent auf 15,74 Dollar abrutschten. Lehman Brothers zufolge könnten Änderungen der gesetzlichen Bilanzierungsstandards beide Hypothekenfinanzierer zu Kapitalerhöhungen in deutlich zweistelliger Milliardenhöhe zwingen. Die Präsidentin der regionalen US-Notenbank von San Francisco, Janet Yellen, hatte gesagt, der Rückgang der Immobilienpreise werde sich noch weit bis ins Jahr 2009 fortsetzen.
Im NASDAQ 100 sprangen Yahoo! angespornt von Übernahmespekulationen mit einem Aufschlag von 11,99 Prozent auf 23,91 Dollar auf den zweitbesten Indexplatz. Der Softwarekonzern Microsoft hatte zuvor mitgeteilt, nach der Wahl eines neuen Verwaltungsrats des Internetunternehmens wieder über einen Kauf reden zu wollen. Microsoft-Titel legten um 0,19 Prozent auf 26,03 Dollar zu. (awp/mc/pg/01)