US-Schluss: Uneinheitlich – Daten vom Immobilienmarkt belasten
An den Daten zu den Verkäufen neuer Häuser habe sich nicht die erhoffte Erholung ablesen lassen, sagten Händler. Das habe die Aufwärtsbewegung in der vorletzten Sitzung des Börsenjahres 2007 gebremst und die Indizes im Handelsverlauf ins Minus geschickt. Die aufs Jahr hoch gerechnete Zahl von 647.000 verkauften Häusern markierte den tiefsten Stand seit zwölf Jahren. Allerdings seien die Umsätze sehr dünn, sagten Börsianer. Viele Portfolio-Manager hätten ihre Bücher bereits geschlossen.
Der Dow Jones stieg um 0,05 Prozent auf 13.365,87 Punkte, das Tagestief hatte bei 13.298,15 Zählern gelegen. Im Wochenverlauf hatte der US-Leitindex 0,63 Prozent abgegeben. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,14 Prozent auf 1.478,48 Zähler. An der NASDAQ ging es nur für den Composite Index um 0,09 Prozent auf 2.674,46 Punkte nach unten. Der NASDAQ 100 legte um 0,05 Prozent auf 2.107,05 Zähler zu.
Aktien der Citigroup verloren 0,91 Prozent auf 29,29 US-Dollar. Einem Bericht des «Wall Street Journal» zufolge prüft der Finanzkonzern den Notverkauf von Sparten und Konzerntöchtern. Die Citigroup könnte laut Managern nicht zum Kerngeschäft zählende Aktivitäten mit einem Wert von bis zu 12 Milliarden Dollar (8 Mrd. Euro) abstossen.
Titel der Warren-Buffet-Holding Berkshire Hathaway stiegen um 2,45 Prozent auf 4.685,00 Dollar. Der niederländische Finanzkonzern ING verkauft seine Rückversicherungstochter NRG an die Holding des Multimilliardärs. Wie offizielle Stellen vermeldeten, will Buffet in das Geschäft der Wertpapierversicherer einsteigen, um Kapital aus der Unsicherheit in der Branche zu schlagen. Marktbeobachter rechnen damit, dass die neue Sparte anderen Versicherern Marktanteile streitig machen wird. Aktien der Anleihenversicherer MBIA und Ambac , die in der abgelaufenen Woche ausserdem von Fitch Ratings auf «negative credit watch» gesetzt wurden, gerieten als schwächste Werte im S&P 500 deutlich unter Druck. MBIA-Papiere rutschten um 15,85 Prozent auf 18,74 Dollar ab. Ambac-Titel verloren 13,80 Prozent auf 25,12 Dollar.
Die Aktien von Bauunternehmen gaben nach den enttäuschenden Daten vom Immobilienmarkt ebenfalls kräftig ab. KB Home verloren 4,57 Prozent auf 21,08 Dollar, DR Horton gaben 4,10 Prozent auf 13,10 Dollar ab. Toll Brothers sanken um 1,43 Prozent auf 20,06 Dollar und Centex verloren 2,92 Prozent auf 24,97 Dollar.
Auch Titel von Autobauern wie General Motors (GM) und Ford Motor gerieten unter Druck. Nach Einschätzung von Analysten werden die Absätze im Dezember um vier Prozent sinken, damit lägen die Absätze für das Gesamtjahr mit 16,1 Millionen verkauften Autos auf dem niedrigsten Wert seit 1998. GM verloren als schwächster Wert im Leitindex 2,92 Prozent auf 25,30 Dollar. Ford gaben 2,05 Prozent auf 6,70 Dollar ab.
Papiere des Kasinobetreibers MGM Mirage legten 0,96 Prozent auf 85,06 Dollar zu, nachdem Dubai World seinen Anteil auf 6,5 Prozent oder 19,5 Millionen Aktien aufgestockt hat. Analysten von Morgan Stanley kommentierten, die Holdinggesellschaft des Golfstaates habe damit ihr Ziel, 14 Millionen zusätzliche Aktien zu erwerben, noch nicht erreicht. Dubai World hatte in diesem Jahr ein Übernahmeangebot von 84 Dollar je MGM-Aktie vorgelegt. (awp/mc/ab)