US-Schluss: Uneinheitlich – Dell-Zahlen belasten Tech-Werte
Zum Handelsstart hatten noch frische Hoffnungen auf eine Zinssenkung nach Aussagen von Fed-Chef Ben Bernanke für kräftige Gewinne gesorgt. Die Konjunkturdaten waren unterdessen gemischt ausgefallen.
Der Dow Jones Industrial ging mit plus 0,45 Prozent auf 13.371,72 Punkte aus dem Handel, nachdem er zeitweise bis auf 13.466,99 Punkte gestiegen war. Im Wochenverlauf legte der US-Leitindex damit rund drei Prozent zu. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 0,78 Prozent auf 1.481,14 Punkte. An der NASDAQ ging es für den Composite Index um 0,27 Prozent auf 2.660,96 Zähler nach unten. Der NASDAQ 100 verlor 0,63 Prozent auf 2.089,10 Punkte.
Bankenwerte konnten ihre Gewinne verteidigen und bauten ihr Kursplus der vergangenen Tage weiter aus. JP Morgan kletterten an der Spitze des Dow Jones um 4,51 Prozent auf 45,62 Dollar, Aktien von Merrill Lynch zogen um 4,41 Prozent auf 59,94 Dollar an und für die Citigroup ging es um 3,13 Prozent auf 33,30 Dollar nach oben.
Unterdessen rutschten IBM um 2,16 Prozent auf 105,18 Dollar ab. Händler verwiesen auf einen negativen Kommentar eines Goldman-Sachs-Analysten. Aufgrund der Marktbedingungen könnten US-Firmen den Erwerb von Technik im kommenden Jahr 2008 kürzen, so der Experte.
Auch Johnson & Johnson erlitten Verluste und gaben 0,96 Prozent auf 67,74 Dollar ab. Der Pharma- und Konsumgüterkonzern muss wegen seines Herzmedikaments Natrecor eine Belastung in Millionenhöhe verbuchen. Im vierten Quartal würde eine einmalige Belastung über 440 Millionen Dollar fällig, so das Unternehmen. Dies werde aber nicht die Gewinnprognose des Konzerns beeinträchtigen, da diese Sonderposten ausklammere.
An der NASDAQ stürzten Dell nach Zahlen um 12,70 Prozent auf 24,60 Dollar ab. Der Computerhersteller sieht sich durch Kosten für die Restrukturierung und den Stellenabbau im Zuge des laufenden Konzernumbaus weiter belastet. Das sagte Vorstandschef Michael Dell am Donnerstagabend bei einer Telefonkonferenz nach Vorlage der Bilanz für das dritte Quartal. Konkurrent Hewlett-Packard (HP) gewannen 0,22 Prozent auf 51,16 Dollar. Einige Analysten bevorzugten klar die HP-Aktie vor Dell, hiess es am Markt. Dell habe offenbar anhaltende Probleme.
Aktien von Motorola gehörten nach dem Wechsel des Vorstandes mit plus 2,04 Prozent auf 15,97 Dollar zu den Gewinnern. Der bisherige Chef Ad Zander tritt zum Jahresende zurück. Nachfolger werde Greg Brown, der seit 2003 verschiedene Managerposten bei dem strauchelnden Unternehmen innehatte. Der Investor Carl Icahn bezeichnete den Rücktritt als «positiv» und sprach sich erneut für eine Aufspaltung des Konzerns aus. (awp/mc/ab)