US-Schluss: Uneinheitlich – Einzelhändler unter Druck – Daten
Auch trübe Konjunkturdaten drückten auf die Stimmung, hiess es. So sind in den USA die Verbraucherkredite im November überraschend stark eingebrochen. Gedämpft wurden die Abschläge Händlern zufolge jedoch durch Aussagen des künftigen US-Präsidenten Barack Obama, wonach das geplante Konjunkturprogramm größer ausfallen könnte als bislang geplant.
Der Dow-Jones-Index schloss mit einem Minus von 0,31 Prozent bei 8.742,46 Zählern und büsste damit seine bisherigen Gewinne in dem noch jungen Börsenjahr wieder komplett ein. Der marktbreite S&P-500-Index ging aber um 0,34 Prozent höher bei 909,73 Punkten aus dem Handel. Der NASDAQ Composite-Index notierte zum Schluss 1,12 Prozent höher bei 1.617,01 Zählern. Beim NASDAQ 100 standen Aufschläge von ebenfalls 1,12 Prozent auf 1.252,52 Punkte zu Buche.
Die Aktien von Wal-Mart sackten am Dow-Ende um 7,49 Prozent auf 51,38 Dollar ab. Der weltgrösste Einzelhändler erwartet nun im Schlussquartal ein Ergebnis je Aktie im fortgeführten Geschäft von 0,91 bis 0,94 Dollar. Bislang hatten die Amerikaner mit 1,03 bis 1,07 Dollar gerechnet. Zu der Rücknahme hätten auch höhere Ausgaben beigetragen, hiess es.
Analysten waren zuvor davon ausgegangen, dass sich zumindest Discounter wie Wal-Mart besser entwickeln würden als die hochpreisigeren Einzelhändler. Deren Papiere gingen indes nach Zahlen für den Dezember ebenfalls überwiegend auf Talfahrt. Während etwa die Titel von BJ’s Wholesale Club um eher moderate 1,21 Prozent auf 33,49 Dollar fielen, verbilligten sich die Aktien von Dillard’s um 4,52 Prozent auf 4,86 Dollar. Die Kaufhauskette hatte mit ihren Erlöszahlen für Dezember die Erwartungen des Marktes verfehlt. Titel des Lifestyle-Konzerns Limited Brands brachen sogar um 6,54 Prozent auf genau 10,00 Dollar ein. Auch hier ging des Umsatz auf vergleichbarer Fläche stärker zurück als gedacht. Titel der Modekette Gap schliesslich sanken um 4,72 Prozent auf 12,92 Dollar.
Gegen den Trend schossen die Aktien von Sears 23,26 Prozent auf 49,98 Dollar in die Höhe. Der Warenhausbetreiber hatte mit seiner Gewinnprognose für das vierte Geschäftsquartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. «Sears hat offenbar auf vergleichbarer Fläche etwas besser als erwartet abgeschnitten», sagte Morningstar-Analystin Kim Picciola. Dies sei angesichts der Discountwelle im Einzelhandel sehr beeindruckend, hiess es.
EMC plant ferner den Abbau von 2.400 Stellen, was sechs Prozent seiner Belegschaft entspricht. Damit will das IT-Unternehmen sich gegen die weltweite Rezession stemmen. «Das sind erstaunliche Nachrichten, nachdem sich EMC zuletzt soviel besser als andere Technologieunternehmen gehalten und seine Ziele erreicht hat», sagte Analyst Kaushik Roy von Pacific Growth Equities. Bill Choi von Jefferies&Co ergänzte, weitere Technologiefirmen dürften sich der wachsenden Reihe von Gesellschaften anschließen, die schon Restrukturierungsprogramme angekündigt haben. EMC-Aktien gewannen 6,35 Prozent auf 11,89 Dollar.
Unter den Technologiewerten verteuerten sich Microsoft-Aktien um 3,13 Prozent auf 20,12 Dollar und stützten damit auch die Notierungen der Branchenkollegen an der NASDAQ. Der Softwareriese stellt zukünftig für das Telekom-Unternehmen Verizon Internet-Suchdienste für Mobiltelefone zur Verfügung. (awp/mc/pg/35)