US-Schluss: Uneinheitlich – Erholung im späten Handel

Den Sprung in die Gewinnzone schafften allerdings nur die Nasdaq-Indizes. Anhaltende Sorgen über den Finanzsektor nach einer negativen Studie von Merrill Lynch hatten die Stimmung im frühen Handel noch deutlich verdorben und die Indizes auf Talfahrt geschickt.  Der Leitindex Dow Jones verlor zum Handelsschluss noch 0,37 Prozent auf 12.213,80 Zähler und beendete damit den vierten Handelstag in Folge in negativem Terrain. Zeitweise war das weltweit bekannteste Börsenbarometer allerdings bis auf 12.035 Punkte gefallen. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 0,34 Prozent auf 1.326,76 Punkte. Der NASDAQ Composite stieg unterdessen um 0,07 Prozent auf 2.260,28 Punkte. Der NASDAQ 100 gewann 0,60 Prozent auf 1.743,70 Zähler.


Schwächster Wert im Dow Jones waren die Aktien der Citigroup mit minus 4,29 Prozent auf 22,10 Dollar. Händler verwiesen darauf, dass Merrill Lynch die Gewinnschätzungen für das erste Quartal 2008 deutlich gekappt habe. Statt plus 0,55 Dollar rechnen die Experten nun mit einem Verlust von 1,66 Dollar, hiess es am Markt. Zur Begründung hätten die Analysten auf mögliche weitere Abschreibungen in Höhe von 18 Milliarden Dollar verwiesen. Die Titel des Branchenkollegen JP Morgan verloren 1,58 Prozent auf 39,19 Dollar. Auch für die Bank of America und Wachovia senkten die Analysten ihre Prognosen – beide Titel rutschten ebenfalls ins Minus.


Aktien von AMBAC Financial schossen unterdessen um 7,85 Prozent auf 10,72 Dollar nach oben. Ein Händler verwies auf Spekulationen, dass der angeschlagene US-Anleiheversicherer in Kürze einen Lösungsplan für seine Probleme unter Begleitung des New York Insurance Department bekannt geben wird. Das ziehe auch den Gesamtmarkt nach oben, so der Börsianer. Zudem berichte die «Washington Post» über eine Aufspaltung von AMBAC in zwei Gesellschaften. Das seien aber «alte Nachrichten».


Die Titel von Intel schafften trotz einer Prognosekürzung noch den Sprung ins Plus und gewannen 0,10 Prozent auf 20,03 Dollar. Der weltgrösste Chiphersteller hatte seine Margenprognose für das erste Quartal wegen der stärker als erwartet gefallenen Speicherchippreise gesenkt. Die Bruttomarge wird im ersten Quartal jetzt bei rund 54 Prozent plus/minus ein Prozentpunkt erwartet, nachdem Intel bisher mit 56 Prozent plus/minus ein paar Prozentpunkten gerechnet hatte. Die Aktien von Micron Technology – dem Joint Venture-Partner für NAND-Chips – fielen dagegen um 2,65 Prozent auf 6,98 Dollar.


Für Aktien von E*TRADE Group ging es um deutliche 8,28 Prozent auf 3,99 Dollar nach unten. Händler verwiesen auf Aussagen des frischgebackenen CEO Donald Layton, denen zufolge es keine Pläne für einen Verkauf oder eine Aufspaltung des angeschlagenen Online-Brokers gebe. Amazon.com kletterten unterdessen um 4,66 Prozent auf 65,34 Dollar. Händler verwiesen auf positiv aufgenommene Aussagen des Finanzvorstands Tom Szkutak auf einer Investorenkonferenz.


Barr Pharmaceuticals legten um 8,32 Prozent auf 49,47 Dollar zu. Im Patentrechtsstreit zwischen der Generika-Tochter Barr Laboratories und Bayer hatte ein US-Gericht dem deutschen Chemie- und Pharmakonzern zufolge das Patent der Bayer Schering Pharma AG für das Verhütungsmittel «Yasmin» für ungültig erklärt. (awp/mc/ps)

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