US-Schluss: Uneinheitlich – Notenbankpolitik weiter offen

Die Reden einiger regionaler Notenbank-Gouverneure hätten am Montag jedoch den Investoren ein wenig Anlass zum Optimismus geboten, auch wenn eindeutige Hinweise auf die künftige Notenbankpolitik ausgeblieben seien. Den Investoren gehe es jetzt vor allem darum, wie deutlich die von ihnen erwartete Leitzinssenkung in der September-Sitzung der Fed ausfalle. Bis zur Zins-Entscheidung dürften sich viele Anleger erst einmal zurückhalten, führte ein Börsianer an.


Der Leitindex Dow Jones Industrial gewann letztlich 0,11 Prozent auf 13.127,85 Zähler. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 0,13 Prozent auf 1.451,70 Zähler nach unten. An der NASDAQ sank der Composite-Index um 0,26 Prozent auf 2.559,11 Punkte. Der Auswahlindex NASDAQ 100 rückte dagegen um 0,09 Prozent auf 1.960,20 Punkte vor.


Der Gouverneur der regionalen Notenbank von Dallas, Richard Fisher, hat die Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung etwas gedämpft. Janet Yellen, Gouverneurin der regionalen Notenbank von San Francisco, sprach indes von einem «bedeutenden Abwärtsdruck» auf die US-Wirtschaft bedingt durch den schwachen Häusermarkt und die Finanzmarktturbulenzen. Aufgabe der US-Notenbank sei es aber nicht Investoren vor Verlusten zu bewahren, sondern für Preisstabilität und Beschäftigung zu sorgen.


Apple-Papiere sprangen im Nasdaq 100-Auswahlindex um 3,75 Prozent auf 136,71 Dollar an. Der US-Computerhersteller hat nach eigenen Angaben 74 Tage nach der Vorstellung seines iPhones das millionste Gerät verkauft. Apple hatte das Erreichen der Millionen-Marke ursprünglich erst für Ende September angepeilt.


Im Halbleitersektor konnten Intel dagegen trotz guter Nachrichten ihre frühen Kursgewinne nicht verteidigen und gaben um 1,14 Prozent auf 25,76 Dollar nach. Der US-Chiphersteller hat seine Umsatzprognose für das laufende dritte Quartal angehoben. Das Unternehmen erwartet einen Umsatz zwischen 9,4 und 9,8 Milliarden Dollar. Zuvor lag die Prognose bei 9,0 bis 9,6 Milliarden Dollar. Als Grund für die Anhebung nannte Intel die stärker als erwartete Nachfrage.


Advanced Micro Devices (AMD) verteuerten sich indes um 1,35 Prozent auf 12,78 Dollar. Der Chiphersteller führt einen neuen Server-Chip ein, der Experten zufolge den grössten Schub für die Produktpalette seit vier Jahren bedeutet. Der Chip wird Teil der sogenannten Opteron-Familie sein und vier statt zwei Rechenkernen haben. Börsianern zufolge ist der Eintritt von AMD in den Markt für Prozessoren mit vier Kernen ein entscheidender Schritt in der Umsatzoffensive gegen den Wettbewerber Intel.


Papiere der Infineon-Tochter Qimonda gewannen 0,47 Prozent auf 12,71 Dollar. Marktgerüchten zufolge könnte AMD 16,95 Dollar je Aktie für den Speicherchipherstellers bieten. Ein Qimonda-Sprecher wollte sich dazu nicht äussern, AMD war für eine Stellungnahme vorerst nicht zu erreichen.


Zum grössten Gewinner im Leitindex Dow Jones avancierten McDonald’s mit einem Aufschlag von 1,85 Prozent auf 50,15 Dollar. Grösster Verlierer waren dagegen Alcoa, die 2,35 Prozent auf 34,05 Dollar verloren. Börsianer nannten weiter steigende Lagerbestände als Begründung. Zudem hatte der Aluminum-Konzern die von Hurrikan «Dean» verursachten Schäden bei einer in Jamaika beheimateten Tochterfirma näher beziffert.


Titel von Countrywide Financial rutschten um 5,44 Prozent auf 17,22 Dollar ab. Die grösste amerikanische Hypothekenfirma hat angekündigt, wegen der «schwierigen Rahmenbedingungen» in der Branche 12.000 Stellen zu streichen. Dies entspricht laut Unternehmensangaben einem Anteil von 20 Prozent an der gesamten Belegschaft. Countrywide hält die Einschnitte wegen der noch zu erwartenden Einbrüchen im Hypotheken-Neugeschäft in 2008 für notwendig. Der französische Versicherungskonzern AXA hat inzwischen seinen Anteil an Countrywide gesenkt. (awp/mc/pg)

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