US-Schluss: Uneinheitlich – Standardwerte fangen sich dank ISM

So hatte sich die Stimmung der Einkaufsmanager im Verarbeitenden Gewerbe nicht so stark eingetrübt wie befürchtet. Allerdings waren die Bauausgaben stärker zurückgegangen als erwartet. «Beide Daten deuten weiterhin auf eine schwächere Aktivität der US-Wirtschaft hin», räumte Peter Cardillo, Chefvolkswirt von Avalon Partners ein. Einzig der leicht besser als erwartet ausgefallene ISM-Index habe die Kurse vor deutlicheren Verlusten bewahrt.


Der Leitindex Dow Jones gab um moderate 0,06 Prozent auf 12.258,90 Zähler nach, nachdem er im Tief bis auf 12.161 Zähler gefallen war. Der marktbreite S&P-500-Index schaffte noch den Sprung ins Plus und gewann 0,05 Prozent auf 1.331,33 Punkten. Der NASDAQ Composite gab unterdessen um 0,57 Prozent auf 2.258,60 Punkte nach. Für den NASDAQ 100 ging es um 69 Prozent auf 1.731,33 Zähler bergab.


General Motors (GM) reagierten nur kurz positiv auf die Absatzzahlen zum Februar und gingen letztendlich mit minus 0,34 Prozent auf 23,20 Dollar aus dem Handel. Der US-Autobauer hatte auf seinem Heimatmarkt 13 Prozent weniger Autos verkauft als ein Jahr zuvor. Zudem kündigte GM wie auch sein Konkurrent Ford Motor an, aufgrund des Absatzrückgangs sowie des sinkenden US-Verbrauchervertrauens die Produktion im zweiten Quartal zu senken. Ford-Aktien, die schon zum Handelsstart unter einer Abstufung durch die Citigroup auf «Sell» gelitten hatten, büssten 5,36 Prozent auf 6,18 Dollar ein.


Boeing verloren als einer der schwächsten Werte im Leitindex 2,56 Prozent auf 80,67 Dollar. Der US-Luftfahrtkonzern hatte im Kampf um den milliardenschweren Auftrag der US-Armee gegen EADS verloren. Der europäische Konkurrent hat sich gemeinsam mit seinem Partner Northrop Grumman den Auftrag für Tankflugzeuge im Wert von rund 35 Milliarden Dollar gesichert. Aktien von Northrop kletterten um 5,04 Prozent auf 82,57 Dollar.


Unterdessen verloren United Technologies 1,57 Prozent auf 69,40 Dollar. Der Mischkonzern bietet in einem feindlichen Übernahmeversuch 2,63 Milliarden Dollar (1,73 Milliarden Euro) für die US-Firma Diebold, einen Spezialisten für Geldautomaten, Sicherheitssysteme und Abstimmungsmaschinen. Das Bar-Angebot von 40 Dollar je Diebold-Aktie bedeute eine Prämie von 66 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag, wie United Technologies am Sonntag betont hatte. Diebold, die unterdessen das Angebot ablehnten, sprangen um 61,03 Prozent auf 38,84 Dollar nach oben.


Unterdessen rutschten AMBAC Financial um 10,77 Prozent auf 9,94 Dollar ab. Am späten Freitagabend hatte der US-Anleiheversicherer eine Kürzung seiner Quartals-Dividende von 0,07 auf 0,01 Dollar bekannt gegeben. Aktien der Chipherstellers Advanced Micro Devices (AMD) verloren 6,24 Prozent auf 6,76 Dollar. Händler verwiesen auf einen Bericht der Semiconductor Industry Association, demzufolge der weltweite Halbleiterabsatz im Januar stagniert hat.


Aktien von Fluggesellschaften wie UAL kamen deutlich unter Druck. Die Mutter von United Airlines büsste 5,38 Prozent auf 28,67 Dollar ein. Zur Begründung verwiesen Händler auf den neuen Rekordstand beim Öl. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im April war in der Spitze auf 103,95 Dollar gesprungen. Branchenkollegen wie AMR (American Airlines) und JetBlue Airways mussten ebenfalls kräftige Verluste hinnehmen. (awp/mc/pg)

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