US-Schluss: Uneinheitlich – US-Daten ohne klare Impulse

Getrübt wurde die Stimmung indes durch die überraschende Abwärtsrevision des US-Wirtschaftswachstums im ersten Quartal. Dem entgegen stand allerdings ein überraschend starkes Konsumklima.


Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) gab um 0,09 Prozent auf 10.143,81 Punkte nach und schloss die Woche so mit einem Abschlag von rund 3 Prozent ab. Der breiter gefasste S&P-500-Index erholte sich indes um 0,29 Prozent auf 1.076,76 Punkte von den jüngsten Verlusten. An der Nasdaq gab es ebenfalls keinen klaren Trend: Der Nasdaq-100-Index büsste 0,33 Prozent ein auf 1.838,52 Punkte ein, der Composite-Index stieg dagegen um 0,27 Prozent auf 2.223,48 Punkte.


Vor allem Finanzwerte profitierten zudem von einem gemeinsamen Gesetzentwurf für die umfassendste Finanzreform in den USA seit der Grossen Depression vor 80 Jahren, auf den sich Vertreter von Senat und Repräsentantenhaus US-Medien zufolge geeinigt haben. Vorgesehen sind schärfere Kontrollen für Finanzinstitute, mehr Macht für Kontrolleure und grösseren Schutz für Verbraucher. Der Handel mit komplexen Finanzinstrumenten etwa soll schärferen Regeln unterworfen werden. «Endlich wissen wir, woran wir sind», sagte Chris Hobart von der Hobart Financial Group. Das sei positiv, auch wenn die Reform die Profitabilität der Banken beeinträchtigen werde. Aktien von JPMorgan gehörten mit plus 3,71 Prozent auf 39,44 Dollar ebenso zu den Dow-Favoriten wie Aktien der Bank of America mit einem Aufschlag von 2,66 Prozent auf 15,42 Dollar. An die Spitze des Leitindex setzten sich Papiere von American Express , die 3,92 Prozent auf 42,67 Dollar gewannen.


Die Aktien von Merck & Co. verbesserten sich um 0,90 Prozent auf 35,93 Dollar, nachdem das Medikament Brinavess gegen Herzrhythmusstörungen von der europäischen Arzneimittelbehörde die Zulassung erhalten hat. Am Indexende rutschten Anteile von Coca-Cola um 2,97 Prozent auf 50,26 Dollar.


Gemischte Vorzeichen gab es auch nach Zahlen vom Vorabend. So kletterten Papiere des Software-Konzerns Oracle um 1,71 Prozent auf 22,60 Dollar. Der Umsatz war im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 39 Prozent auf 9,5 Milliarden Milliarden US-Dollar gestiegen. Damit scheint Oracle den Zukauf des Grossrechner-Spezialisten Sun verdaut zu haben. Die Societe Generale beliess es bei ihrer Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 31,00 Dollar. Das solide Zahlenwerk werde helfen, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.


Aktien des Blackberry-Herstellers Research In Motion (RIM) gingen indes um 10,63 Prozent auf 52,36 Dollar in die Knie. Das Unternehmen hatte zwar im ersten Geschäftsquartal deutlich besser abgeschnitten als im Jahr zuvor, nach Meinung von Börsianern waren die Absatzzahlen aber dennoch enttäuschend. Zudem wachsen bei RIM die Sorgen, dass Apple bald vorbeiziehen könnte. (awp/mc/pg/35)

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