Die begleitende Pressemitteilung zur Entscheidung wurde von Experten als abwartend gewertet. Der Dow Jones hatte sich unmittelbar nach dem Bekanntwerden orientierungslos gezeigt und war anschliessend vorübergehend auf Tauchstation gegangen. In der letzten Handelsstunde sah es dann wieder nach der zuletzt schon fast traditionell gewordenen Schlussrally aus, bis der Index in den letzten zehn Minuten plötzlich um mehr als 300 Punkte einbrach.
Der Dow-Jones-Index rutschte schliesslich wieder unter 9’000 Punkte und schloss 0,82% tiefer bei 8’990,96 Zählern. Erst am Vortag hatte der Index zum ersten Mal seit einer Woche wieder über 9’000 Punkten geschlossen. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 1,11 % auf 930,09 Zähler. Der NASDAQ Composite-Index kletterte hingegen um 0,47% auf 1’657,21 Punkte. Der NASDAQ 100 legte um 0,35% auf 1’302,12 Zähler zu.
Titel von General Motors (GM) sprangen mit einem Aufschlag von 8,16% auf 6,76 USD an die Spitze des Dow Jones. GM und Chrysler suchen bei ihren Fusionsverhandlungen laut US-Medien weiter unter Hochdruck nach Staatshilfen. Neben erhofften Milliardensummen für das Autogeschäft werde auch für die Finanztochter GMAC staatliche Unterstützung angestrebt, berichtete das «Wall Street Journal».
Weiter steigende Preise für Rohstoffe sorgten bei den entsprechenden Aktien für Kursgewinne. So legten Titel des Aluminiumkonzerns Alcoa um 3,43% auf 11,15 USD zu. Chevron kletterten um 1,40% auf 71,00 USD. ExxonMobil konnten ihre zuvor erzielten Kursgewinne hingegen nicht bis zum Schluss retten und gingen schliesslich 0,28% tiefer bei 74,65 USD aus dem Handel. Fluggesellschaften litten unter dem Preisanstieg beim Schwarzen Gold. So brachen Titel der United-Airlines-Mutter UAL um 11,19% auf 11,35 USD ein. Southwest Airlines gaben um 2,52% auf 10,84 USD ab. Papiere der American-Airlines-Mutter AMR rutschten um 9,13% auf 8,26 USD ab.
Procter & Gamble verloren 3,00% auf 61,33 USD. Zurückhaltende Äusserungen des Konsumgüterkonzerns zur Zukunft des eigenen Geschäfts hätten Anleger verunsichert, sagten Händler. Procter & Gamble schliesst wegen der starken Schwankungsanfälligkeit der Märkte einen niedrigeren Gewinn als bislang gedacht nicht aus. Kraft Foods gaben nach einem festen Start bei Ertönen der Schlussglocke um 1,42% auf 28,47 USD nach. Der grösste US-Lebensmittelkonzern hatte im dritten Quartal einen stagnierenden Gewinn erwirtschaftet und die Erwartungen am Markt damit leicht überboten. Zudem bekräftigte das Unternehmen seine Prognose für dieses und das kommende Jahr. (awp/mc/ps/36)