US-Schluss: Verhaltener Wochenstart vor Quartalszahlen
Anleger erhoffen sich nach positiven Andeutungen einiger Bankchefs erste Signale einer beginnenden Erholung der Finanzbranche. Eine Reihe von Analysten warnte aber bereits vor zu hohen Erwartungen.
Der Dow Jones sank um 0,32 Prozent auf 8.057,81 Zähler. Der S&P-500-Index gewann 0,25 Prozent auf 858,73 Punkte. An der Technologiebörse NASDAQ stieg der Composite-Index um 0,05 Prozent auf 1.653,31 Punkte. Der NASDAQ 100 fiel dagegen um 0,27 Prozent auf 1.336,67 Zähler. Die Indizes konnten damit deutliche Verluste zum Handelsauftakt im Tagesverlauf grösstenteils wettmachen.
US-Präsident Barack Obama sieht erste Signale für einen Weg aus der Konjunkturkrise. Er sprach zuletzt von einem «Hoffnungsschimmer für die Wirtschaft».
Den Auftakt der Zahlenflut machte überraschend noch am Montagabend nach US-Börsenschluss die Investmentbank Goldman Sachs. Ihr Überschuss kletterte im ersten Quartal zum Vorjahr deutlich als erwartet um 13 Prozent auf 1,66 Milliarden Dollar. Goldman Sachs wollte die Zahlen ursprüüngllich erst an diesem Dienstag präsentieren. Im Laufe der Woche folgen Zahlen von J.P. Morgan Chase und Citigroup. Ergebnisse für das erste Quartal legen zudem Konzerne wie der weltgrösste Chipbauer Intel, der Internetriese Google und der Mischkonzern General Electric vor.
GM stürzte als Schlusslicht im Dow Jones um 16,18 Prozent auf 1,71 Dollar ab. Die US-Regierung hat die Opel-Mutter der «New York Times» zufolge angewiesen, zum 1. Juni einen Insolvenzantrag vorzubereiten. Ziel sei ein «chirurgischer Bankrott», bei dem GM in einen «guten» und einen «schlechten» Teil aufgespalten werde. Die bestehenden Aktionäre gingen damit leer aus. Wettbewerber Ford profitierte von einer Heraufstufung seiner Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Standard & Poor’s. Die Aktie stieg um 0,47 Prozent auf 4,26 Dollar.
Der Flugzeug- und Rüstungskonzern Boeing verlor 5,11 Prozent auf 37,15 Dollar. Der EADS-Konkurrent hatte vor der Osterpause vor einem niedriger als bisher erwarteten Überschuss im ersten Quartal gewarnt. Der weltgrösste Software-Konzern Microsoft setzt laut verschiedenen Zeitungsberichten im Wettlauf mit Google weiterhin auf eine Kooperation mit dem Internet-Konzern Yahoo!. Dabei gehe es um eine Partnerschaft bei der Internetsuche und Werbung. Microsoft sank 0,41 Prozent auf 19,59 Dollar, Yahoo! schoss dagegen um 7,05 Prozent auf 14,42 Dollar nach oben, Google gewann 1,51 Prozent auf 378,11 Dollar.
WellPoint sprangen nach einem angepeilten Teilverkauf um 8,03 Prozent auf 43,58 Dollar an. Der Pharmagrosshändler Express Scripts will das Verschreibungsgeschäft NextRx des Krankenversicherers für 4,68 Milliarden Dollar kaufen. Express-Titel legten um 15,54 Prozent auf 56,81 Dollar zu. (awp/mc/ps/06)