Dieser habe angedeutet, dass eine steigende Inflation die Fed von weiteren Leitzinssenkungen abhalten dürfte. Noch zu Börsenstart hatten die besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen von Walt Disney sowie erfreuliche Konjunkturdaten den Aktienmärkten in New York Auftrieb gegeben.
Der Leitindex Dow Jones, der zeitweise bis auf 12.390,32 Punkte gestiegen war, ging mit minus 0,53 Prozent auf 12.200,10 Punkte aus dem Handel. Damit schloss er knapp über seinem kurz zuvor erreichten Tagestief. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 0,76 Prozent auf 1.326,45 Zähler. Der NASDAQ Composite sank um 1,33 Prozent auf 2.278,75 Punkte und der NASDAQ 100 gab um 1,83 Prozent auf 1.740,95 Zähler nach.
Die Kommentare von Plosser seien nicht überraschend und dennoch hätten sie die positive Stimmung am Aktienmarkt nach den Walt-Disney-Zahlen und den aktuellen Konjunkturdaten in ihr Gegenteil verkehrt, sagte Jim Herrick, Chef des Aktienhandels bei Baird & Co. «Das zeigt nur, wie launisch und temperamentvoll der Markt derzeit ist. Es sind vor allem die Gefühle, die den Markt fest im Griff haben», sagte er.
Mit Abstand stärkster Wert im Dow Jones war die Aktie von Walt Disney mit plus 4,76 Prozent auf 31,50 US-Dollar. Der Unterhaltungskonzern hatte mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten übertroffen. Zwar fiel der Überschuss im ersten Geschäftsquartal im Vergleich zum Vorjahr niedriger aus, doch lag die Ursache dafür in Sondergewinnen des Vorjahresquartals. Im laufenden Geschäft legte der Konzern deutlich zu, so dass zahlreiche Analysten nach den Zahlen ihre Gewinnschätzungen und auch das Aktienkursziel für Walt Disney anhoben.
Die Aktie von General Motors (GM) büsste dagegen nach einer Abstufung am Index-Ende 2,87 Prozent auf 25,71 Dollar ein. Bear Stearns hatte das Papier des Autoherstellers mit Blick auf das Konsumentenverhalten auf «Underperform» abgestuft. Die Analysten haben laut einer Studie vom Mittwoch Bedenken, dass die Konsumfreude und Kaufkraft für Autos «mit zunehmender Geschwindigkeit abnimmt». Dies veranlasste sie auch, die Aktie von Ford Motor auf «Peer Perform» abzustufen. Das Papier gab im S&P-100-Index um 1,87 Prozent auf 6,31 Dollar nach.
Im Fokus standen an diesem Tag nach Zeitungsberichten auch die Papiere von Börsenbetreibern. Wie unter anderem das «Wall Street Journal» berichtete, fordert das US-Justizministerium DoJ eine Trennung von Clearing und Futureshandel. Börsenbetreiber sollten keine Clearingfunktionen mehr innehaben oder kontrollieren können, heisse es in einem Brief des Department of Justice. Die CME-Aktie brach daraufhin um 17,59 Prozent ein auf 485,25 Dollar, nachdem sie bereits am Vortag knapp 5 Prozent verloren hatte. Das Papier der New York Mercantile Exchange (NYMEX) büsste 17,61 Prozent auf 87,88 Dollar ein. Die CME hatte erst kürzlich Übernahmepläne für die weltgrösste Energiebörse bekanntgegeben. Das ICE-Papier verlor 7,02 Prozent auf 115,90 Dollar.
Der Titel von Time Warner stieg um 2,01 Prozent auf 15,71 Dollar. Der weltgrösste Medienkonzern rechnet zwar für das laufende Jahr mit einem langsameren Gewinnwachstum, die Erträge legten aber 2007 um 6 Prozent auf 46,5 Milliarden Dollar zu und trafen damit die Erwartungen der Anleger. Für Wachstum sorgten besonders die Filmsparte und das Kabelgeschäft. Bei AOL hingegen kämpft Time Warner weiter mit Problemen.
Der Anteilschein von Biogen Idec gab den Grossteil seiner Gewinne im fallenden Markt wieder ab und schloss mit plus 0,03 Prozent auf 60,54 Dollar nahezu unverändert. Das Biotechnologie-Unternehmen hatte nach einem Umsatz- und Ergebnisanstieg im Schlussquartal 2007 seinen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr bekräftigt. Die US-Bank Wachovia besorgt sich frisches Kapital in Höhe von 3,5 Milliarden Dollar durch die Ausgabe von Vorzugsaktien. Die Platzierung der Papiere wird voraussichtlich am Freitag abgeschlossen sein. Die Aktie gewann 0,76 Prozent auf 34,44 Dollar. (awp/mc/ps)