Positiven Unternehmensnachrichten von Motorola und Microsoft standen vor allem enttäuschende Konjunkturdaten und ein auf Rekordhoch gekletterter Ölpreis gegenüber.
Der Leitindex Dow Jones Industrial (DJIA) beendete den Handel mit minus 0,02 Prozent auf 13.671,92 Zähler, nachdem kurz vor Schluss seine Gewinne wieder vollständig abgegeben hatte. Im Handelsverlauf schwankte er zwischen 13.408 und 13.741 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 0,10 Prozent auf 1.514,38 Einheiten. An der NASDAQ sank der Composite-Index um 0,86 Prozent auf 2.750,86 Zähler. Für den NASDAQ 100 ging es um 1,24 Prozent auf 2.161,52 Punkte abwärts.
Die Konjunkturdaten waren allesamt schwach ausgefallen: So war der Auftragseingang im September für langlebige Güter unerwartet gefallen statt gestiegen und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren in der abgelaufenen Woche nicht so stark zurückgegangen wie prognostiziert. Die Verkäufe neuer Häuser stiegen im September auf 4,8 Prozent, nachdem zuvor der Vormonatswert deutlich nach unten revidiert wurde. Der Ölpreis stieg zudem bis zum Abend auf ein Rekordhoch von 90,60 US-Dollar je Barrel.
Die Aktie der American International Group (AIG) brach nach Gerüchten über Milliarden-Abschreibungen zeitweise bis auf 58,46 US-Dollar ein. Mit minus 3,21 Prozent auf 61,79 Dollar ging sie als schwächster Wert im Leitindex schliesslich aus dem Handel. Am Markt hatte es Gerüchte gegeben, dass AIG das nächste Opfer der Kreditkrise sein könnte. Es seien Spekulationen kursiert, dass sich die Abschreibungen bei den Strukturierten Produkten auf rund 10 Milliarden Dollar belaufen könnten. Ein AIG-Sprecher wollte dies nicht kommentieren.
Das Microsoft-Papier stieg vor der Vorlage von Quartalszahlen mit plus 2,37 Prozent auf 31,99 Dollar an die Index-Spitze. Der Windows-Hersteller steigt mit einem Minderheitsanteil bei der Community-Website Facebook ein und wird für sie weiterhin die Werbung abwickeln, nun zusätzlich auch die internationale. Microsoft zahlt für einen Anteil von 1,6 Prozent 240 Millionen Dollar, was Facebook insgesamt mit 15 Milliarden Dollar bewertet. Analysten sahen den Einstieg positiv. Dadurch dürfte Microsoft ein stärkeres Standbein in den Online-Werbemarkt erhalten, hiess es.
Google war angeblich auch an Facebook interessiert gewesen, hatte Gespräche aber nie offiziell bestätigt. Die Google-Aktie verlor 1,08 Prozent auf 668,51 Dollar.
Motorola legten nach Zahlen und Ausblick um 4,04 Prozent auf 19,30 Dollar zu. Der Telekomausrüster hatte im abgelaufenen Quartal zwar einen deutlichen Ergebnisrückgang verzeichnet und erheblich weniger Mobiltelefone verkauft, doch der Handyabsatz fiel besser aus als vom Markt erwartet. Zudem hob das Unternehmen die Prognose für den Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft im vierten Quartal an.
Für EMC ging es im S&P 100 um 8,52 Prozent auf 24,45 Dollar hoch und damit an die Index-Spitze. Der Hard- und Softwarehersteller hatte den Gewinn im dritten Quartal deutlich gesteigert und erwartet ein «solides» viertes Quartal. Comcast brachen dagegen nach einem wettbewerbsbedingten Gewinneinbruch im dritten Quartal um 10,78 Prozent auf 21,28 Dollar ein.
Im NASDAQ 100 sanken die Amgen-Papiere um 1,41 Prozent auf 57,31 Dollar. Im dritten Quartal hatte das US-Biotechnologieunternehmen trotz hoher Sonderbelastungen etwas besser abgeschnitten als erwartet und seine Jahresgewinnprognose bestätigt. Symantec brachen um 11,99 Prozent auf 18,50 Dollar ein. Der Ausblick auf das laufende Quartal habe enttäuscht, sagten Analysten. Akamai legten nach starken Quartalszahlen an der Index-Spitze um 12,62 Prozent auf 37,13 Dollar zu. (awp/mc/ab)