US-Schluss: Verluste – Dow schliesst unter 10.000 Punkten

Zu stark wiegen laut Börsianern die zahlreichen vorangegangenen Wirtschaftsdaten, die allesamt schwach ausgefallen waren. Vorsicht herrsche zudem vor weiteren Daten am Freitag. So steht etwa das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan auf der Agenda. Zudem rücke die Konferenz der Notenbanker in Jackson Hole näher. Daran nehmen am Wochenende unter anderem Fed-Chef Ben Bernanke und EZB-Chef Jean-Claude Trichet teil.


Der DJIA schloss mit minus 0,74 Prozent auf 9.985,81 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index büsste 0,77 Prozent auf 1.047,22 Punkte ein. Der Nasdaq-Composite-Index sank um 1,07 Prozent auf 2.118,69 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 fiel um 1,22 Prozent auf 1.769,02 Punkte.


Unternehmensnachrichten gab es insgesamt jedoch nur sehr wenige. Der Übernahmekampf um den Speicherspezialisten 3Par geht in die nächste Runde: Das Unternehmen akzeptierte eine erhöhte Offerte des Computerbauers Dell . Dieser will nun statt ursprünglich 18,00 US-Dollar 24,30 Dollar je 3Par-Anteilschein auf den Tisch legen. Branchenkollege Hewlett-Packard (HP) hatte zuvor 24,00 Dollar geboten. Während die Titel von 3Par daraufhin um 2,73 Prozent auf 26,03 Dollar nachgaben, hielten sich die Aktien von Dell im Nasdaq 100 recht stabil mit minus 0,25 Prozent auf 11,75 Dollar. Die HP-Aktien zeigten sich kaum verändert im DJIA mit minus 0,05 Prozent auf 38,22 Dollar.


Zudem lenkte eine Gartner-Studie die Aufmerksamkeit auf diese Technologiewerte: Der Markt für Unternehmens-Server erholt sich kräftig und verzeichnet zweistellige Zuwachsraten. Im zweiten Quartal 2010 legten die Verkäufe nach jüngsten Zahlen der Marktforscher von Gartner um 27,1 Prozent zu. Zuvor hatte Gartner bereits eine Erholung des PC-Marktes registriert. Weltweit führt Hewlett-Packard den Server-Markt mit einem Marktanteil von 30 Prozent, gemessen an der verkauften Stückzahl, an. Für HP und Dell lag das Wachstum mit einem Zuwachs von 23,3 beziehungsweise 35 Prozent über dem Durchschnitt. Auf dem dritten Platz rangiert IBM mit einem Marktanteil von 12,5 Prozent. Die Aktie sank um 1,99 Prozent auf 122,78 Dollar.


Die Anteilsscheine von Intel verloren 1,62 Prozent auf 18,18 Dollar. Der deutsche Halbleiterspezialist Infineon steht offenbar kurz vor dem Verkauf seiner Handysparte an den US-Chiphersteller. Eine Übereinkunft könne noch in dieser Woche zustande kommen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Verhandlungskreise. Der deutsche Chiphersteller verlange 1,5 Milliarden Euro für seine Sparte Wireless Solutions, die unter anderem die Prozessoren für Apples «iPhone» produziert. Ein Infineon-Sprecher wollte die Spekulationen nicht kommentieren.


Die Anteilsscheine von Google verloren 0,80 Prozent auf 450,98 Dollar. Der Internet-Suchmaschinenbetreiber forciert seinen Einstieg in die Telekommunikation und erweitert seinen Web-Mail-Dienst in den USA um die Möglichkeit, beliebige Telefonanschlüsse anzurufen. Bisher gibt es dies schon als eigenen Dienst mit der Bezeichnung Google Voice. Der Internet-Riese greift damit vor allem den Internettelefonie-Dienst Skype an. (awp/mc/ss/03)

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