US-Schluss: Verluste – Euphorie über US-Zinssenkung lässt nach
Da der Dow Jones sich im Handelsverlauf in einer vergleichsweise engen Spanne von rund 180 Punkten bewegt hatte, bewertete Waddell die Kursentwicklung trotz der Verluste sehr positiv.
Der Dow-Jones-Index hatte sich zwischenzeitlich in positives Terrain vorgearbeitet, schloss aber letztlich 1,12 Prozent tiefer bei 8.824,34 Zählern. Beim marktbreiten S&P-500-Index zeigten die Kurstafeln zum Handelsende Verluste von 0,96 Prozent auf 904,42 Punkte an. Der NASDAQ Composite-Index fiel um 0,67 Prozent auf 1.579,31 Punkte. Der NASDAQ 100 gab um 1,42 Prozent auf 1.225,86 Punkte nach.
Im Fokus standen nach Zahlen von Morgan Stanley erneut die Finanzwerte. Die US-Bank hatte durch die Finanzkrise im vergangenen Geschäftsquartal einen massiven Verlust erlitten. Unter dem Strich stand ein Minus von 2,37 Milliarden US-Dollar. Ein Jahr zuvor hatte das Wall-Street-Haus bereits 3,6 Milliarden Dollar Verlust gemacht. Das Minus fiel weit höher aus als von Experten im Schnitt erwartet. Dennoch drehte die Aktie nach Anfangsverlusten ins Plus und schloss deutliche 2,29 Prozent höher bei 16,50 Dollar. Morgan Stanley hat immerhin ebenso wie Konkurrenten Goldman Sachs, der am Vortag über seine Geschäftsentwicklung berichtet hatte, in den ersten drei Quartale einen Gewinn erwirtschaftet.
Andere Bankenwerte, die am Dienstag noch von den positiv aufgenommenen Goldman-Zahlen profitiert hatten, verharrten dagegen im negativen Terrain. Für Citigroup ging es um 4,86 Prozent auf 7,83 Dollar bergab, Bank of America verbilligten sich um 3,18 Prozent auf 14,62 Dollar.
Apple-Papiere fielen belastet von der plötzlichen Absage des Chefs Steve Jobs für die Messe Macworld im Januar um 6,57 Prozent auf 89,16 Dollar. Die Absage hatte neue Spekulationen über Jobs› Gesundheit ausgelöst. Allerdings handelt es sich auch um eine Grundsatzentscheidung: Der Konzern will der Messe künftig ganz fernbleiben. Jobs hatte die oft frenetisch gefeierten Auftritte zu Macworld-Eröffnung seit seiner Rückkehr an die Apple-Spitze 1997 traditionell zur Vorstellung neuer Produkte genutzt. «Das kommt total unerwartet», sagte Gene Munster, Analyst bei Piper Jaffray. «Es ist bedeutungslos, dass sie (Apple) sich von der Macworld zurückziehen, aber es ist bedeutsam, dass Steve Jobs nicht seine finale Keynote hält.»
Für Adobe Systems ging es nach Anfangsgewinnen um 2,82 Prozent auf 21,69 Dollar bergab. Der US-Softwarehersteller hatte im vierten Quartal mehr verdient, aber weniger umgesetzt als von Experten erwartet. Für das erste Quartal rechnet Adobe weiterhin mit einem Gewinn je Aktie (EPS) von 0,43 bis 0,47 Dollar und Erlösen von 800 bis 850 Millionen Dollar. Die Erwartungen des Marktes liegen bisher bei 0,45 und 842,38 Millionen Dollar. «Der weltweite Wirtschaftsabschwung hat einen klar negativen Einfluss auf Adobes Geschäfte und das Timing könnte nicht schlechter sein», schrieb Analyst David Hilal von Friedman, Billings, Ramsey. Er beliess die Aktie auf «Market Perform».
Papiere von General Mills honorierten die Bilanzvorlage mit einem Plus von 0,16 Prozent auf 61,35 Dollar und entwickelten sich damit besser als der Markt. Der Lebensmittelhersteller hatte zwar im zweiten Geschäftsquartal einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen, auf bereinigter Basis aber die Schätzungen der Analysten übertroffen. Zudem hatte General Mills den Gewinnausblick für das Gesamtjahr angehoben. Grund sei in erster Linie die moderate Kostenentwicklung bei wichtigen Lebensmittel-Zutaten sowie neue Produkte. Das Unternehmen «erzielt trotz der schwachen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiterhin hervorragende Ergebnisse», lobte Analyst Christopher Growe von Stifel Nicolaus. Daher bewerte er die Aktie weiter positiv. (awp/mc/ps/33)