US-Schluss: Verluste – Gewinnmitnahmen – FedEx senkt Prognose
Zu der wieder skeptischeren Grundstimmung hätten sowohl ein enttäuschender Ausblick des Logistikers FedEx (News) als auch die jüngsten Stellenkürzungen bei anderen Unternehmen beigetragen.
Der Dow-Jones-Index büsste 2,72 Prozent auf 8.691,33 Punkte ein. Der marktbreite S&P-500-Index gab 2,31 Prozent auf 888,67 Zähler ab. Der NASDAQ Composite-Index verlor 1,55 Prozent auf 1.547,34 Punkte. Der NASDAQ 100 schloss mit minus 1,03 Prozent bei 1.212,45 Zählern.
Aktien von FedEx sackten um 14,48 Prozent auf 63,65 Dollar ab. Der US-amerikanische Paketdienst hatte am Vorabend seine Prognosen für das Geschäftsjahr 2009 zurück genommen. Im Sog der negativen Nachrichten verbilligten sich auch die Aktien des Wettbewerbers United Parcel Service (UPS) um 7,01 Prozent auf 54,51 Dollar.
Texas Instruments (TI) enttäuschten den Markt zwar ebenfalls mit einer Rücknahme der Schätzungen, dennoch legten die Titel um 4,93 Prozent auf 15,55 Dollar zu. Der US-Chiphersteller hatte seine Gewinn- und Umsatzprognosen für das vierte Quartal gesenkt. Hintergrund ist die wegen des Konjunkturabschwungs sinkende Nachfrage nach Halbleitern. Die Analysten der Citigroup und von Needham jedoch hielten ihre Kaufempfehlung für die TI-Titel bei. Positiv sei, dass der Chiphersteller seine Lagerbestände reduziere und zusätzliche Massnahmen zur Senkung der Kosten ergreife, schrieb etwa der Needham-Experte Quinn Bolton.
Tim Ghriskey, Chief Investment Officer bei Solaris Asset Management, ergänzte, dass viele Marktteilnehmer bereits mit Prognosesenkungen bei Technologieunternehmen gerechnet hätten und zum Teil sogar bereits wieder auf eine Erholung der Wirtschaft wetteten. Insofern verwundere es nicht, dass auch Titel von Broadcom trotz einer hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Umsatzprognose um 6,99 Prozent auf 16,54 Dollar in die Höhe schossen. Das Unternehmen handelt mit integrierten Schaltkreisen für Netzwerkanwendungen. Papiere von National Semiconductor rückten gar trotz gesenkter Schätzungen um 13,22 Prozent auf 11,65 Dollar vor.
Finanztitel litten laut Kevin Shacknofsky, Portfoliomanager bei der Fondsgesellschaft Alpine Dynamic, besonders unter Gewinnmitnahmen. So fielen die Papiere von JPMorgan am Dow-Ende um 6,93 Prozent auf 33,96 Dollar. Aktien der Bank of America verbilligten sich um 4,99 Prozent auf 16,95 Dollar.
AutoZone-Papiere hingegen verteuerten sich nach Zahlen um 6,88 Prozent auf 124,51 Dollar. Die Autoteilekette hat einen niedriger als prognostizierten Quartalsverlust ausgewiesen.
Die am Vortag gut gelaufenen US-Autowerte General Motors (GM) und Ford Motor standen weiterhin im Fokus. GM-Aktien fielen in dem schwachen Marktumfeld um 4,67 Prozent auf 4,70 Dollar, und Ford-Papiere verloren 4,44 Prozent auf 3,23 Dollar. Die ums Überleben kämpfenden Autobauer sind gleichwohl einer dringend benötigten Milliardenhilfe am Montag ein wichtiges Stück näher gerückt. Die Demokraten im US-Kongress und das Weisse Haus setzten am Dienstag Verhandlungen über eine Gesetzesvorlage für einen Rettungsplan fort, der 15 Milliarden Dollar (11,5 Mrd Euro) an Notkrediten vorsieht. Mit der Summe, an deren Verwendung allerdings scharfe Kontrollen geknüpft werden sollen, könnten die drei großen Autobauer ihre Existenz zumindest bis ins nächste Jahr sichern, berichteten amerikanische Medien. Die großen Autobauer General Motors, Chrysler und Ford Motor hatten aber vorige Woche bei Kongressanhörungen noch 34 Milliarden Dollar gefordert. (awp/mc/pg/35)