US-Schluss: Verluste – Gewinnmitnahmen nach starker Vorwoche

Auch von den US-Industrieaufträgen habe es keine Impulse für den Aktienmarkt gegeben, obwohl das Commerce Department mit einem Plus von 2,3 Prozent den stärksten Anstieg seit Juli 2007 gemeldet hatte. Von Thomson Financial News befragte Volkswirte hatten mit diesem Anstieg gerechnet.


Der Leitindex Dow Jones schloss mit einem Minus von 0,85 Prozent auf 12.635,16 Punkte etwas über seinem kurz zuvor erreichten Tagestief. Dieses lag bei 12.621,99 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 1,05 Prozent auf 1.380,82 Zähler. Der NASDAQ Composite büsste 1,26 Prozent auf 2.382,85 Punkte ein und schloss damit nur einen Hauch über seinem Tagestief. Der NASDAQ 100 sank um 1,43 Prozent auf 1.828,80 Zähler.


Weiter im Fokus stand der Software-Konzern Microsoft mit seiner Übernahmeofferte für Yahoo! sowie der Yahoo!-Konkurrent Google. Nach den Worten von Steve Ballmer, dem Chef von Microsoft, gibt es keine Alternative zum Kauf des Internet-Konzerns. «Wir brauchen die gemeinsame Forschungs- und Entwicklungskapazität, um mit dem Marktführer mitzuhalten», sagte Ballmer auf einer Analystenkonferenz.


Die Papiere von Microsoft sanken um 1,02 Prozent auf 30,18 Dollar. Yahoo! bauten ihre Gewinne vom Freitag weiter aus und stiegen um 3,49 Prozent auf 29,32 Dollar. Google fielen zugleich um 3,90 auf 495,78 Dollar. Damit notierten sie erstmals wieder seit August 2007 unter der Marke von 500 Dollar. Der Erzrivale von Yahoo! hat dem Unternehmen seine Hilfe zur Abwehr der Microsoft-Übernahme angeboten. Yahoo! selbst prüft alle Möglichkeiten einer weiteren Unabhängigkeit.


Walt Disney gab bekannt, die Verträge des Vorstandschefs und des Finanzvorstands vorzeitig verlängert zu haben. Am Dienstag ist zudem der Unterhaltungskonzern an der Reihe, seine Quartalszahlen vorzulegen. Die Aktie stieg um 0,78 Prozent auf 30,90 Dollar.


Die Papiere von Wendy’s International büssten 4,96 auf 23,93 Dollar ein. Die Burger-Kette hatte im vierten Quartal einen überraschend geringen Gewinn je Aktie erwirtschaftet. Beim Umsatz wurden die Vorhersagen der Marktteilnehmer hingegen übertroffen.


Zudem bestimmten Umstufungen die Entwicklung einiger Aktien: So profitierten Palm von einer Hochstufung durch JPMorgan und gewannen 4,98 Prozent auf 6,32 Dollar. JPMorgan hatte die Aktie des Handcomputer-Herstellers von «Underweight» auf «Overweight» angehoben. Die Analysten gehen davon aus, dass Palm im laufenden Jahr einige neue so genannte «Smart Phones» im schnell wachsenden Handymarkt einführen wird.


Sehr schwach zeigten sich dagegen Broadcom mit minus 5,25 Prozent auf 22,20 Dollar. JPMorgan hatte die Aktie des Telekomausrüsters von «Overweight» auf «Neutral» abgestuft und dabei unter anderem auf Investitionen von Broadcom in Baseband-Chips verwiesen. Diese könnten ihrer Ansicht nach die Gewinne des Konzerns beeinträchtigen und mit höheren Anwendungsrisiken behaftet sein. (awp/mc/pg)

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