US-Schluss: Verluste reduziert – Madoff-Betrug und Daten belasten
Der Dow-Jones-Index schloss mit einem Minus von 0,75 Prozent bei 8.564,53 Zählern. Das Tagestief lag bei 8.469,03 Einheiten. Der marktbreite S&P-500-Index ging 1,27 Prozent tiefer bei 868,57 Punkten aus dem Handel. Der NASDAQ Composite-Index notierte zum Schluss 2,10 Prozent schwächer bei 1.508,34 Zählern. Beim NASDAQ 100 standen Abschläge von 2,05 Prozent auf 1.181,87 Punkte zu Buche.
General Motors (GM) beendeten den Handelstag 3,55 Prozent höher bei 4,08 US-Dollar und standen damit an der Dow-Spitze. Die Hoffnung auf eine Lösung für die US-Autobauer stützte Händlern zufolge den Sektor erneut. US-Präsident George W. Bush hatte den Zugang zum 700 Milliarden Dollar schweren Rettungspaket für die Finanzbranche in Aussicht gestellt. Allerdings seien mit dem Überbrückungskredit die Probleme der Branche bei weitem nicht gelöst, betonte Marktanalyst Heino Ruland von FrankfurtFinanz Partner. Zuletzt hiess es von der Bank of America, GM könnte 30 Milliarden Dollar an Regierungsmitteln brauchen, um das Unternehmen vor einem Bankrott zu retten und eine Kettenreaktion in der Branche zu verhindern. Papiere des GM-Konkurrenten Ford Motor verteuerten sich um 4,61 Prozent auf 3,18 Dollar.
Eine Bestätigung des Gewinnziels für 2008 liess Honeywell International um 6,32 Prozent auf 30,78 Dollar steigen. Der US-Mischkonzern rechnet zwar wegen der Wirtschaftskrise im kommenden Jahr mit einem Gewinnrückgang, bestätigte aber das zuletzt gesenkte Ziel für den Gewinn je Aktie (EPS) im laufenden Jahr. Analysten von Merrill Lynch schrieben, die Gewinne von Honeywell dürften zu denen mit der besten Qualität unter den von ihnen beobachteten Unternehmen aus etlichen Branchen gehören.
Dagegen gehörten Bankentitel zu den Verlierern. Für Bank of America ging es um 5,49 Prozent auf 14,11 Dollar nach unten. Das Institut hatte einen Zeitungsbericht dementiert, dem zufolge es seinen Anteil an der China Construction Bank verkaufen will. Eine negative Studie drückte JPMorgan mit 7,47 Prozent auf 28,63 Dollar ins Minus, was den letzten Platz im US-Leitindex bedeutete. Die Analysten von Merrill Lynch hatten die Aktie mit Verweis auf einen von ihnen erwarteten Verlust im vierten Quartal von «Neutral» auf «Underperform» abgestuft.
Die endgültig gescheiterte Übernahme der Huntsman Corp liess deren Aktie um 49,06 Prozent auf 2,98 Dollar abstürzen. Der Chemiehersteller beendete nach monatelangen juristischen Auseinandersetzungen die Gespräche mit dem Spezialchemie-Hersteller Hexion, der der Beteiligungsgesellschaft Apollo Group gehört und Huntsman für 6,5 Milliarden Dollar kaufen und von der Börse hatte nehmen wollen. Für das Scheitern der Übernahme erhält Huntsman eine Entschädigung von insgesamt einer Milliarde US-Dollar.
AT&T gaben um 3,73 Prozent auf 27,13 Dollar nach. Hier belastete eine negative Studie. Goldman Sachs hatte die Aktien von «Buy» auf «Neutral» abgestuft und das Kursziel von 33,00 auf 30,00 US-Dollar gesenkt. Zur Begründung verwiesen die Analysten auf negative Auswirkungen im Zusammenhang mit Pensionszahlungen – der Pensionsplan des nordamerikanischen Telekommunikationskonzerns sei der zweitgrösste in den USA – sowie auf schwache Umsätze in der gesamten Branche.
Apple gerieten ebenfalls durch einen Analystenkommentar unter Druck und verbilligten sich um 3,58 Prozent auf 94,75 Dollar. Goldman Sachs hatte das Papier des Computer- und iPod-Herstellers von seiner «Americas Buy List» genommen und von «Buy» auf «Neutral» abgestuft. (awp/mc/ps/35)