US-Schluss: Verluste – Sorgen nach enttäuschenden Daten

Der marktbreite S&P-500-Index gab bereits um deutlichere 1,95 Prozent auf 1.042,63 Zähler nach. An der Technologiebörse Nasdaq sackte der Composite-Index um 2,67 Prozent auf 2.059,61 Punkte ab, während der Auswahlindex Nasdaq 100 um 2,35 Prozent auf 1.682,06 Zähler abrutschte.


«Der Markt sorgt sich darum, wie es aussieht, wenn die Konjunkturpakete wegfallen», sagte ein Analyst. Nach der langen Phase von Kursgewinnen sei es allerdings auch Zeit für eine Korrektur. «Wir hatten keinen richtigen Rücksetzer mehr seit etwa sieben bis acht Monaten», so der Experte. Als Dämpfer wirkte auch eine Studie von Goldman Sachs zu den anstehenden BIP-Daten des dritten Quartals in den USA. Die Analysten kappten ihre Erwartungen einen Tag vor der Veröffentlichung der Erstschätzung von 3,0 auf 2,7 Prozent.


Erfolgreich gegen den Trend stemmten sich Visa mit plus 3,61 Prozent auf 76,57 US-Dollar. Der weltgrösste Kreditkartenanbieter hatte trotz Wirtschaftskrise vom Trend zum Plastikgeld profitiert und seinen Überschuss stärker als erwartet gesteigert. Zahlreiche Analysehäuser wie die Citigroup oder Goldman Sachs hoben ihre Kursziele an. Aktien des Konkurrenten American Express verloren hingegen 3,56 Prozent auf 34,67 Dollar.


Telekomwerte wie AT&T und Verizon Communications behüteten mit ihren Gewinnen von rund zwei Prozent den US-Leitindex vor Schlimmerem. Börsianer verwiesen neben der generellen Nachfrage nach defensiven Werten auf starke Zahlen des Telekomunternehmens Qwest, das zudem den Ausblick angehoben hatte. Die Qwest-Papiere kletterten um 2,61 Prozent auf 3,54 Dollar. Dem entgegen standen die massiven Verluste bei Rohstoffwerten – Alcoa verloren am Dow-Ende 6,87 Prozent auf 11,93 Dollar.


Goodyear Tire & Rubber brachen trotz besser als erwarteter Zahlen um 19,59 Prozent auf 13,46 Dollar ein. Händler bemängelten den Ausblick des Reifenherstellers. Goodyear erwartet im vierten Quartal einen geringeren operativen Gewinn in Nordamerika als im gerade abgelaufenen Jahresviertel.


Bei den Technologietiteln kamen Garmin mit Verlusten von 16,38 Prozent auf 31,59 Dollar unter die Räder. Einerseits verwiesen Händler auf negative Aussagen des niederländischen Konkurrenten TomTom zur künftigen Preisentwicklung bei Navigationsgeräten. Zudem will Google in den Navigationsmarkt einsteigen und einen Google Maps Navigator in sein Smartphone integrieren, um damit die letzte Lücke zum «iPhone» von Apple zu schliessen. Die Titel des Computer- und Mobiltelefonherstellers verloren 2,52 Prozent auf 192,40 Dollar. Allerdings konnten sich auch Google-Aktien dem schwächelnden Gesamtmarkt mit minus 1,46 Prozent auf 540,30 Dollar nicht ganz entziehen.


Ölwerte kamen nach Zahlen von ConocoPhillips in Bewegung. Nach einem Gewinneinbruch im dritten Quartal um 71 Prozent fielen die Aktien um 2,77 Prozent auf 49,49 Dollar. Auch ExxonMobil und Chevron, die am Vortag noch von starken BP-Zahlen profitiert hatten, gaben leicht nach.&(awp/mc/ps/34)

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