US-Schluss: Verluste wegen Inflationssorgen; Knapp über Tagestief

Diese waren am Nachmittag verstärkt worden durch deutlicher als erwartet gestiegene Erzeugerpreise im Mai. Vor allem die hohen Energie- und Lebensmittelpreise hatten dazu beigetragen. Zudem war die Industrieproduktion etwas stärker als erwartet gesunken und auch die Zahl der Baugenehmigungen sank, wenn auch etwas weniger deutlich als prognostiziert worden war.


Der Dow Jones schloss mit minus 0,89 Prozent auf 12.160,30 Punkte. Sein Tagestief lag kurz vor Handelsende bei rund 12.151 Zählern. Der marktbreite S&P-500-Index ging mit einem Abschlag von 0,68 Prozent auf 1.350,93 Punkte aus dem Handel. An der Technologiebörse NASDAQ büsste der Composite-Index 0,69 Prozent auf 2.457,73 Zähler ein und der NASDAQ 100 verlor 0,60 Prozent auf 1.972,82 Zähler.


Goldman Sachs fielen nach einem freundlichen Start ins Minus und gaben 1,46 Prozent auf 179,44 Dollar ab. Die Investmentbank litt im zweiten Quartal weniger stark als befürchtet unter der Finanzkrise. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gingen Erträge und Gewinn zwar zurück, lagen aber deutlich über den Erwartungen der Analysten. Citigroup sanken um 1,78 Prozent 20,46 Dollar. JPMorgan verloren 2,25 Prozent auf 39,04 Dollar. Bank of America gaben um 3,56 Prozent auf 29,24 Dollar nach.


Wachovia büssten 5,35 Prozent auf 17,16 Dollar ein und litten damit vor allem unter einer Kurszielsenkung: Die Experten von Goldman Sachs hatte das Ziel für die Aktie der Bank von 28 auf 20 Dollar gesenkt und den Titel mit «Neutral» bestätigt. Für Washington Mutual reduzierten sie das Kursziel von 9,00 auf 6,50 Dollar und bestätigten die «Sell»-Einstufung, was der Aktie ein Minus von 7,85 Prozent auf 6,22 Dollar bescherte. Wells Fargo bestätigten die Analysten mit «Neutral» und senkten das Ziel von 33 auf 30 Dollar. Das Papier verlor 3,71 Prozent auf 25,40 Dollar. Zur Begründung hiess es bei allen drei Werten in der Branchenstudie, dass die Trendwende bei den US-Banken weiter auf sich warten lasse. Goldman Sachs sieht zudem den Höhepunkt der Verluste aus Kreditgeschäften nicht vor 2009 erreicht. Kapitalerhöhungen liessen sich zudem nicht mehr so leicht realisieren.


Wal-Mart Stores gaben 1,05 Prozent auf 58,69 Dollar nach. Der weltgrösste Einzelhändler will im Geschäftsjahr 2008/2009 (31. Januar) nur noch zwischen 13 bis 14 Milliarden Dollar investieren. Bisher waren 13,5 bis 15,2 Milliarden Dollar geplant. Die Aktien von Best Buy fielen um 5,27 Prozent auf 44,46 Dollar. Der Elektronik-Einzelhändler hatte vor Börsenstart Zahlen zum ersten Geschäftsquartal vorgelegt und damit schliesslich bei Analysten Sorgen über künftigen Margendruck geweckt. Bei Goldman Sachs hiess es etwa, dass die Zahlen zwar besser als erwartet ausgefallen seien, aber die heimische operative Marge um 30 Basispunkte gefallen sei, während zugleich die heimischen Umsätze auf vergleichbarer Fläche um 3,5 Prozent zugelegt hätten.


Der Softwarehersteller Adobe Systems konnte ebenfalls nicht von seinen Quartalszahlen profitieren. Die Aktien verloren 3,38 Prozent auf 41,40 Dollar. Getrieben von einer hohen Nachfrage nach Grafik- und Internetsoftware waren Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal stärker gestiegen als erwartet. Die Analysten der UBS erhöhten das Kursziel von 45 auf 48 Dollar und bestätigten die Einstufung «Neutral». Die UBS-Analystin Heather Bellini hob hervor, dass der Gewinn je Aktie vor allem wegen einer niedrigeren Steuerquote etwas besser ausgefallen sei, als sie prognostiziert hatte. Kurzfristig, so meinte sie, sei wegen der Zahlen nicht mit einer besonderen Aktienkursbewegung zu rechnen.


Wyeth und Elan legten dagegen nach positiven Patientendaten für einen Medikamentenkandidaten gegen Alzheimer deutlich zu. Wyeth gewannen 4,83 Prozent auf 45,16 Dollar und Elan stiegen sogar um 10,66 Prozent auf 30,00 Dollar. Die komplette Phase-II-Studie zum gemeinsam entwickelten Bapineuzumab werde nächsten Monat offengelegt, hiess es. Die Deutsche Bank beurteilte die Aussagen als «sehr ermutigend». (awp/mc/ps)

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