US-Schluss: Weitere Gewinne – Daten stützen Zinshoffnungen
Schwächer als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten stützten Marktteilnehmern zufolge die Hoffnungen auf eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed am 18. September – bereits am Freitag hatten Aussagen von Fed-Chef Ben Bernanke und US-Präsident George W. Bush entsprechende Erwartungen geschürt. Die Stimmung der Einkaufsmanager im Verarbeitenden Gewerbe hatte sich im August etwas stärker als erwartet eingetrübt. Zudem waren die Bauausgaben im Juli unerwartet gefallen.
Der Leitindex Dow Jones Industrial beendete den ersten Handelstag der Woche 0,68 Prozent höher bei 13.448,86 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 1,05 Prozent auf 1.489,42 Punkte. Noch etwas deutlicher fielen die Gewinne im Technologiesektor aus. An der NASDAQ legte der Composite-Index um 1,30 Prozent auf 2.630,24 Zähler zu. Der Auswahlindex NASDAQ 100 stieg um 1,60 Prozent auf 2.020,51 Zähler.
Papiere von General Motors (GM) bauten nach guten Absatzzahlen ihre Gewinne aus und setzten sich mit plus 3,84 Prozent auf 31,92 US-Dollar an die Dow-Spitze. Der Autobauer hatte im August 5,3 Prozent mehr Fahrzeuge auf dem heimischen Markt verkauft als ein Jahr zuvor. Allerdings senkte das Unternehmen die Produktionsprognosen für das dritte Quartal um 2 Prozent.
Die Aktie von Leap Wireless schoss nach einer Übernahmeofferte um 15,13 Prozent auf 83,47 Dollar hoch. Der Konkurrent MetroPCS Communications will die Mobilfunkfirma für rund 5,12 Milliarden Dollar in eigenen Aktien kaufen – MetroPCS gewannen 4,98 Prozent auf 28,65 Dollar. Für jede Leap-Aktie würden 2,75 Metro-Papiere gegeben, teilte der Käufer mit. Bestandteil der Übernahme wäre auch die Übernahme von Schulden in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar. Analysten hatten schon seit langem über ein Zusammengehen der beiden Gesellschaften spekuliert.
Apple-Titel legten um 4,10 Prozent auf 144,16 Dollar zu. Die Papiere des Herstellers von Computern und Unterhaltungselektronik sollten vor dem Hintergrund der laut Medienberichten für Donnerstag weltweit einberufenen Pressekonferenzen im Auge behalten werden. Auf einer US-Internetseite war die Rede von Spekulationen um die Präsentation eines iPod der nächsten Generation oder einer anderen neuen Technologie. Papiere von Exelon gewannen 4,02 Prozent auf 73,51 Dollar. Der Energieversorger will in den kommenden sechs Monaten für bis zu 1,25 Milliarden Dollar eigene Aktien zurückkaufen und hat zudem das untere Ende seiner Erwartungsspanne für den operativen Gewinn angehoben.
Die Aktie von Home Depot verlor dagegen als Schlusslicht im Dow 5,09 Prozent auf 36,36 Dollar. Die weltgrösste Baumarktkette will rund 290 Millionen Aktien zu einem Stückpreis von 37 Dollar zurückkaufen, was deutlich unter früheren Angaben liegt. Ursprünglich hatte Home Depot für die Anteilscheine 39 bis 44 Dollar zahlen wollen, dann aber mit Verweis auf die volatilen Finanzmärkte die Spanne auf 37 bis 42 Dollar gesenkt. Boeing-Titel büssten von einem negativen Medienbericht belastet 0,81 Prozent auf 95,92 Dollar ein. Der Flugzeughersteller könnte an diesem Mittwoch über Verzögerungen beim neuen Langstreckenflieger 787 «Dreamliner» informieren, hiess es in der «Financial Times Deutschland» (Dienstagausgabe).
Einige Papiere wurden von positiven Analystenkommentaren beflügelt. So stiegen Yahoo! als bester Wert im NASDAQ 100 um 5,46 Prozent auf 23,97 Dollar. Die Analysten von Bear Stearns bewerten das Papier des Suchmaschinen-Betreibers als «Top Pick» und schrieben, strategische Initiativen sollten den Kurs beflügeln. Die Einstufung blieb «Outperform» bei einem Kursziel von 30 Dollar.
Im Halbleitersektor kletterten Advanced Micro Devices (AMD) um 1,31 Prozent auf 13,17 Dollar, nachdem Credit Suisse die Aktie von «Underperform» auf «Neutral» hochgestuft hatte. Es gebe zwar Sorgen über die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, doch der aktuell robuste PC-Markt dürfte im zweiten Halbjahr Rückenwind geben, hiess es zur Begründung. Die Aktie von Branchenprimus Intel gewann 1,67 Prozent auf 26,18 Dollar. Hier hatte Credit Suisse die Gewinnschätzungen für das dritte Kalenderquartal angehoben. Texas Instruments legten um 2,89 Prozent auf 35,23 Dollar zu.
Deere & Co. gewannen 1,90 Prozent auf 138,64 Dollar, nachdem Credit Suisse das Kursziel für die Titel des Landmaschinen-Herstellers mit Verweis auf höhere Kapazitäten für Landwirtschaftsprodukte von 141 auf 160 Dollar angehoben hatte. Die Einstufung blieb «Outperform». (awp/mc/gh)