US: Wirtschaft schafft im Juni weniger Stellen als erwartet

Die Zahl der Beschäftigten (ohne Landwirtschaft) stieg um 121.000 zum Vormonat, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Das ist der stärkste Anstieg seit März. An den Finanzmärkten war allerdings ein Plus von 174.000 erwartet worden. Im Mai waren revidiert 92.000 (vorher: 75.000) neue Stellen entstanden. Die Arbeitslosenquote blieb im Juni mit 4,6 Prozent unverändert.


Einen Gang zurückgeschaltet

«Der Arbeitsmarkt hat einen Gang zurückgeschaltet», sagte Volkswirt Patrick Franke von der Commerzbank. Damit sei die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinserhöhung durch die Fed gesunken.

Inflationssorgen bleiben

Dass die Fed ihre Inflationssorgen aber nicht los wird, liegt am spürbaren Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne. Sie kletterten um 0,5 Prozent zum Vormonat auf durchschnittlich 16,70 US-Dollar, während Volkswirten mit plus 0,3 Prozent gerechnet hatten. In den vergangenen zwölf Monaten legten die Stundenlöhne damit um 3,9 Prozent zu. Das ist der stärkste Zuwachs seit fünf Jahren. «Die kräftige Lohnsteigerung gleicht den geringen Beschäftigungszuwachs mehr als aus», sagte DekaBank-Ökonom Rudolf Besch. Die US-Notenbank müsse weiter wachsam sein.

Leitzins 17 Mal in Folge angehoben

Die amerikanische Notenbank hat ihren Leitzins wegen der Risiken für die Preisstabilität 17 Mal in Folge auf 5,25 Prozent angehoben und die Tür für einen weiteren Zinsschritt am 8. August offen gelassen. Die Währungshüter wollen ihre Entscheidung von den Inflations- und Konjunkturdaten abhängig machen.

Eurokurs durch die Daten begünstigt

Der Eurokurs kletterte nach Bekanntgabe der Daten über die Marke von 1,28 Dollar. Die Kurse am Rentenmarkt stiegen auf ein Tageshoch. Auch an den Aktienmärkten legten die Kurse zu. (awp/mc/ab)
Exit mobile version