US-Wirtschaft schwächt sich wie erwartet ab
Die Wirtschaft sei im Schlussquartal nach einer dritten Schätzung auf das Jahr hochgerechnet um 0,6 Prozent zum Vorquartal gewachsen, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington mit. In der Zweitschätzung war ein Anstieg in gleicher Höhe ermittelt worden. Von Thomson Financial News befragte Volkswirte hatten mit einer Bestätigung gerechnet. Im dritten Quartal war die US-Wirtschaft noch mit 4,9 Prozent so stark gewachsen wie seit vier Jahren nicht mehr.
Entwicklung zu Jahresbeginn ähnlich schwach wie im 4. Quartal
Das Wirtschaftswachstum in den USA dürfte sich nach Einschätzung der Postbank auch zu Jahresbeginn ähnlich schwach wie im vierten Quartal entwickelt haben. Während die Wohnungsbauinvestitionen dabei weiterhin belastet haben dürften, sollte sich der private Verbrauch im ersten Quartal deutlich verlangsamt haben, schreiben die Volkswirte. Positive Impulse für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) seien vor allem von den Exporten zu erwarten, die vom schwachen Dollar und der robusten globalen Nachfrage profitierten. Die US-Wirtschaft sollte sich nach einer Schwächephase im späteren Jahresverlauf allmählich erholen, so die Experten der Postbank.
Kerninflation auf 2,5 % nach unten revidiert
Die PCE-Kerninflationsrate habe im vierten Quartal bei revidierten 2,5 Prozent gelegen, hiess es weiter. Zuvor hatte das Handelsministerium noch einen Wert von 2,7 Prozent ermittelt. Volkswirte hatten zuvor mit einer Bestätigung der vorherigen Schätzung gerechnet. Dieser Wert liegt deutlich über dem sogenannten Komfortbereich der US-Notenbank, die bei einem Inflationsbereich von einem bis zwei Prozent angesiedelt wird.
Konsumausgaben nach oben revidiert
Im Vergleich zur vorangegangenen Schätzung wurden die Konsumausgaben nach oben revidiert. Sie seien annualisiert um 2,3 Prozent gestiegen, nachdem in der Erstschätzung noch ein Anstieg von 1,9 Prozent ermittelt worden war. Der private Konsum ist für zwei Drittel des Bruttoinlandsprodukts in den USA verantwortlich. Zudem stiegen auch die Exporte stärker als zunächst ermittelt. Sie kletterten um 6,5 Prozent. In der Zweitschätzung war noch ein Anstieg von 4,8 Prozent ermittelt worden. Die Importe hingegen waren nicht so stark gesunken wie zunächst ermittelt. Sie fielen um 1,4 Prozent, nachdem zunächst noch ein Rückgang von 1,9 Prozent festgestellt worden war.
Wachstum von 2,2 % im Gesamtjahr 2007
Für das Gesamtjahr 2007 ergibt sich wie in der Zweitschätzung ermittelt eine Wachstumsrate von 2,2 Prozent. Ein Jahr zuvor war die Wirtschaft mit 2,9 Prozent noch deutlich stärker expandiert. An den Finanzmärkten spielten die Daten zur Lage der US-Wirtschaft keine nenneswerte Rolle. (awp/mc/pg)