Ausserhalb der Landwirtschaft sei die Beschäftigtenzahl auf Monatssicht um 263.000 zurückgegangen, teilte das US-Arbeitsministerium mit. Volkswirte hatten mit 180.000 Stellenstreichungen gerechnet. Im Vormonat lag das Minus noch bei revidierten 201.000 Stellen. In der Erstschätzung war noch ein Rückgang von 216.000 ermittelt worden. Im Juli hatte der Rückgang noch bei revidierten 304.000 (zunächst 276.000) gelegen.
Arbeitslosenquote steigt wie erwartet
Die Arbeitslosenquote stieg im September erwartet. Die Quote kletterte von 9,7 Prozent im Vormonat auf 9,8 Prozent. Ökonomen hatten diese Entwicklung erwartet. Damit erreichte die Arbeitslosenquote den höchsten Stand seit Juni 1983. Die Stundenlöhne stiegen im September den Angaben zufolge etwas schwächer als erwartet. Die Löhne seien durchschnittlich um 0,1 Prozent auf 18,67 US-Dollar je Stunde gestiegen, hiess es weiter. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit sank von 33,1 auf 33,0 Stunden.
«Nur leichter Rückschlag»
Der US-Arbeitsmarktbericht für September ist trotz eines wieder stärkeren Stellenabbaus laut DekaBank ein nur leichter Rückschlag. «Arbeitsmarktdaten sind gerade in Zeiten eines drehenden Arbeitsmarkt sehr schwankungsanfällig», sagte DekaBank-Experte Rudolf Besch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Am Bild eines Arbeitsmarkts, der die US-Konjunktur zumindest nicht mehr bremse, hätten die jüngsten Zahlen jedoch nichts geändert. Hoffnungsvoll stimme zudem, dass im Zeitarbeitssektor – ein vorlaufender Indikator für den Arbeitsmarkt – nahezu keine Stellen mehr abgebaut würden.
Schwache Entwicklung nicht ungewöhnlich
Die schwache Entwicklung im September sei nicht ungewöhnlich, da die US-Wirtschaft erst im Sommer begonnen habe zu wachsen, sagte USA-Experte Bernd Weidensteiner. Der Arbeitsmarkt reagiere immer verzögert auf eine Konjunkturerholung. Die jüngsten Konjunkturdaten hätten zudem gezeigt, dass der Aufschwung noch etwas blutleer verlaufe. Pessimistischer schätzt die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) den Arbeitsmarktbericht ein. Die zunehmende Arbeitslosigkeit belaste den privaten Konsum als wichtigste Grösse der Wirtschaftsleitung. Zudem schwäche sich der Anstieg der Stundenlöhne ab, was sich negativ auf die Einkommenssituation der Haushalte auswirke.
Auftragseingang Industrie fällt erstmals sei März 2009
In den USA sind die Industrieaufträge im August erstmals seit März 2009 wieder gefallen. Die Bestellungen seien zum Vormonat um 0,8 Prozent gesunken, teilte das Handelsministerium mit. Volkswirte hatten hingegen ein Plus von 0,7 Prozent erwartet. Im Vormonat waren die Auftragseigänge noch um revidierte 1,4 Prozent (zunächst +1,3%) gestiegen. Ohne Berücksichtigung der schwankungsanfälligen Aufträge für Transportgüter stiegen die Auftragseingänge im August um 0,4 Prozent. Im Juli waren der Wert noch um revidierte 0,6 Prozent (zunächst: -0,7%) gegenüber dem Vormonat gesunken. (awp/mc/ps/23)