USA: Billionen Dollar für Kreditmärkte

Er soll Banken von faulen Wertpapieren befreien, die private Kreditvergabe ankurbeln und Geldinstituten weitere Kapitalspritzen verschaffen soll. Auch seien weitere Milliarden- Hilfen für bedrängte Hausbesitzer geplant. Nach Geithners Worten muss die Antwort auf die Krise «umfassend und kraftvoll» sein. Die bisherigen Hilfen seien «unangemessen gewesen und zu spät gekommen», sagte der Minister. «Wir werden Sachen ausprobieren, die vorher noch nie versucht wurden.» Die Aktienmärkte reagierten mit Kurseinbrüchen. Die finanzielle Grössenordnung der geplanten Massnahmen zeige, wie ernst die Lage sei, hiess es von Marktteilnehmern.


Fonds durch Staatsgelder und Investoren finanziert
Eines der Kernelemente des neuen Programms ist laut Geithner ein durch Staatsgelder und private Investoren finanzierter Fonds, der wie eine «Bad Bank» Geldinstitute von faulen Krediten und Ramschpapieren entlasten soll. Zu Beginn solle er einen Umfang von 500 Milliarden Dollar (385 Mrd Euro) haben. Am Ende soll er dem Minister zufolge ein Volumen von bis zu einer Billion Dollar haben. Ziel sei, mit Hilfe privaten Kapitaleinsatzes die bislang höchst problematische Bewertung dieser Vermögenswerte zu erreichen.


Viele Experten meinen, dass diese «giftigen» Wertpapiere aus den Bilanzen der Banken verschwinden müssen, um das Vertrauen im Bankensektor wiederherzustellen und die dringend nötige Kreditversorgung der Wirtschaft in Gang zu bringen. Auslöser für das Platzen der Blase risikoreicher Papiere war die Kredit- und Immobilienkrise in den USA.


Aufsicht soll deutlich strenger werden
Daneben ist Geithners Worten zufolge geplant, ein Programm der US- Notenbank zur Ankurbelung des Kreditflusses an Verbraucher und Kleinunternehmen von derzeit 200 Milliarden Dollar auf bis zu eine Billion auszuweiten. Diese Initiative werde den Markt für Darlehen wieder in Gang bringen und Kreditkosten senken, sagte er. Geithner kündigte auch die Bereitschaft zu neuen Kapitalspritzen für notleidende Banken an, allerdings zu schärferen Bedingungen. Die Aufsicht solle deutlich strenger werden.


Neue Version des Bush-Plans zur Bankenrettung
Das jetzt vorgelegte Programm ist eine grundüberholte Version des Paketes zur Bankenrettung, das unter der Regierung von George W. Bush im vorigen Herbst verabschiedet worden war. Beinahe die Hälfte des Umfangs des bisherigen Pakets von 700 Milliarden Dollar ist bereits ausgegeben, vor allem als Kapitalspritzen für notleidende Banken. Ganz zu Anfang war vorgesehen, mit Hilfe des Programm Geldinstitute von Ramschpapieren und faulen Krediten zu befreien. Von diesem Ziel rückte die Regierung aber wegen der Probleme bei der Bewertung ab. (awp/mc/pg/26)


 

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